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DDI-1 Interface [Schneider CPC]

Letzte Aktualisierung am 14. Oktober 2024 von Jungsi

DDI-1 Vorderseite
DDI-1 Vorderseite

Der erste Computer der Schneider CPC-Serie, der CPC464, hatte lediglich ein internes Kassettenlaufwerk. Dies war zwar praktisch und kostengünstig, jedoch auch recht langsam. Aus diesem Grund wurde ab 1985 das Schneider DDI-1 angeboten. Um genauer zu sein, das DDI-1 ist eine Kombination aus einem Interface und einem Diskettenlaufwerk. Im Lieferumfang enthalten war stets eine Systemdiskette – auf Seite A CP/M und auf Seite B Dr. LOGO. Das Diskettenlaufwerk, das FD-1, konnte später auch als Zusatzlaufwerk für den CPC664 und CPC6128 gekauft werden. Das FD-1 ist also ein „dummes“ Laufwerk, das nur mit einem passenden Controller funktioniert.
Das FD-1 verfügt über ein eigenes Netzteil und versorgt zusammen mit dem DDI-1 auch dieses mit Strom. Ähnlich wie die internen Laufwerke des CPC664 und CPC6128 ist das FD-1 ein 3-Zoll-Laufwerk mit nur einem Schreib-/Lesekopf, was bedeutet, dass jeweils nur eine Seite der Diskette beschrieben oder gelesen werden kann. Es hat eine Kapazität von 180 KByte, und die Disketten können gewendet werden, um beide Seiten nutzen zu können.

Schneider FD-1 - Vorderseite
Schneider FD-1 – Vorderseite

Die Diskettenlaufwerke waren so konfiguriert, dass sie auf beide Laufwerks-Auswahlleitungen, A: und B:, reagierten. Das Kabel bestimmte, welches Laufwerk als A: und welches als B: fungierte. Bei den Modellen CPC664 und CPC6128 war DRIVE SELECT 0 nicht mit dem externen Anschluss verbunden, sodass externe Laufwerke nur als B: eingerichtet werden konnten.
Beim DDI-1 war DRIVE SELECT 0 nur mit dem letzten Anschluss des Kabels verbunden, während der innere Anschluss ausschließlich mit DRIVE SELECT 1 verbunden war. Deshalb war das Laufwerk am Ende des Kabels stets Laufwerk A:, und das andere Laufwerk war immer B:.

Der häufigste Defekt, den ich bei Laufwerken beobachtet habe, waren defekte Laufwerksriemen – selbst wenn sie noch intakt aussahen. Diese sind jedoch einfach über Ebay zu beschaffen. Bei einem meiner Laufwerke war der Schreib-/Lesekopf verstellt, was ich jedoch nach einiger Fummelei reparieren konnte. Da die internen Laufwerke und das DDI-1 identisch sind, folgt hier ein nützlicher Link mit Tipps auf Englisch zum Thema Laufwerke:
Servicing the Amstrad CPC6128 Disk Drive

DDI-1 am CPC464 mit FD1
DDI-1 am CPC464 mit FD1

Hinweise/Tipps
Sobald das Interface mit dem CPC464 verbunden ist, gelten alle Befehle, die zuvor für das Kassettenlaufwerk bestimmt waren, nun für das Diskettenlaufwerk.
load „Dateiname“
run „Dateiname“
save „Dateiname“
Um zwischen Kassette und Diskette zu wechseln, verwendet man den Befehl |tape für die Kassette und |disc, um zur Diskette zurückzukehren.

DDI-1 am CPC464 mit FD1
DDI-1 am CPC464 mit FD1

Formatieren einer Diskette
Leider ist der Prozess etwas umständlich, da man stets die mitgelieferte CP/M-Diskette benötigt. Diese muss in das Laufwerk A eingelegt und anschließend mit |CPM gestartet werden. Dies übergibt die Kontrolle vom AMSDOS an das CP/M-Betriebssystem. Geben Sie dann einfach den Befehl format ein und folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Um CP/M zu beenden, geben Sie amsdos ein. Beachten Sie, dass mit dem Befehl format CP/M auf den Spuren 0 und 1 gespeichert wird, was Platz verschwendet. Daher sollte für AMSDOS-Disketten der Befehl format d verwendet werden, um auch die Spuren 0 und 1 nutzen zu können.

Kopieren
– Einzelne Dateien:
Bei einem Diskettenlaufwerk wird zunächst das Programm geladen – die Diskette gewechselt und dann wieder gespeichert. Bei zwei Diskettenlaufwerken kann man es auch so machen:
|b
load „Dateiname“
|a
save „Dateiname“
– Kopieren von Kassette auf Diskette:
Kassette einlegen
|tape.in
load „“
Wenn das Programm dann geladen wurde
save“Dateiname“
Geschützte Dateien können damit nicht kopiert werden – dafür wird ein Multiface benötigt.
– Kopieren von ganzen Disketten
* mit einem Laufwerk:
Die CP/M Diskette einlegen und
|CPM
dann
disccopy
Danach den Anweisungen folgen
* mit zwei Laufwerken:
Die CP/M-Diskette einlegen und
|CPM
dann
copydisc
und wieder den Anweisungen folgen

Mit der letzen Variante kann auch eine Kopie der CP/M-Diskette selbst angefertigt werden.

Unter CP/M können mit dem Befehl filecopy unter anderem nur Dateien kopiert werden, wobei hier Wildcards zur Verfügung stehen. Alle CP/M-Befehle können mit CTRL+C abgebrochen werden.

2 Gedanken zu „DDI-1 Interface [Schneider CPC]“

  1. Moin,

    bei meinem Laufwerk gibt es das Problem, dass der Lesekopf zu wenig Druck auf die Scheibe hat und deshalb einen No Disc error hervorruft. Wenn man mit dem Finger drauf drückt, geht es. Aber das ist ja auch keine Lösung.

    Was kann ich da machen?

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