Dirty Dozer
Autor: Miguetelo
Jahr: 2019
Rechner: Sinclair ZX Spectrum
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Bei Dirty Dozer von Miguetelo, stellt sich die Frage in welchem Genre es am besten einzuordnen ist – da wäre mal Sokoban (Puzzle), Plattformer oder doch eher Arcade.
Mit der Mischung verschiedener Spielarten hat der Autor bereits mit Robots Rumble und Double Bubble Erfahrung sammeln können.
Die 128K Version bietet neben den Geräuschen auch Musik. Leider konnte ich das nicht testen, da die mir vorliegende Version im Emulator abgestürzt ist.
Es lohnt sich auch, ganz kurz zu erklären, was Sokoban ist: Es ist ein Puzzle, bei dem Würfel oder Kästchen verschoben werden, um sie an bestimmten Stellen zu platzieren. Es gibt viele Hindernisse dazwischen, außerdem kann immer nur eine Kiste auf einmal bewegt werden und diese darf nicht in den Wänden stecken bleiben, sodass es einiger Überlegung bedarf, um die Rätsel zu lösen. Das gilt auch in diesem Spiel, denn das Endziel jedes der 22 Levels besteht darin, mit einem Bulldozer eine Kiste an der dafür vorgesehenen Stelle zu platzieren.
Doch anders als z. B. das großartige SokoBAArn (ein weiteres von Sokoban inspiriertes Spiel), das Rätsel präsentiert, die Schritt für Schritt gelöst werden müssen, geschieht dies in Dirty Dozer nicht. Nicht, weil es ein Zeitlimit gibt, um jeden Level zu beenden, sondern weil dann die restlichen Arcade-Elemente ins Spiel kommen. Die ersten paar Level sind recht friedlich, aber ab einem bestimmten Punkt beginnen die beweglichen Hindernisse zu erscheinen. Rochen, die auf den Wegen patrouillieren, und sogar die berühmten Rohre, die jeden zerquetschen, der darunter durchläuft (erinnert an die Monty-Saga), gehören zu den Gefahren in den fortgeschrittenen Levels. Aber es kommt noch schlimmer, denn gargoyle-ähnliche Wesen schießen Feuerbälle, die bei einem Treffer ein Leben kosten und einen Neustart des Levels bedeuten.
Es gilt den Weg genau zu wählen, damit die Box nicht stecken bleibt und ebenso nicht der Bulldozer von Feinden getroffen wird. Auf der anderen Seite hat die Maschine die Fähigkeit, die Ziegelblöcke zu zerstören. Und das schon vor dem Manöver, denn die meisten sollen nur verhindern, dass die Kiste ihr Ziel erreicht. Bevor nun aber alles zerstört wird, ist es eine gute Idee den Weg vorher zu skizzieren
damit kein Absturz droht und die Kiste möglicherweise nicht mehr erreicht werden kann. In einigen Level gibt es mobile Plattformen und Teleporter, mit denen der Spieler zu sonst unerreichbaren Orten gelangen kann.
Es wird denjenigen, die diese Herausforderung annehmen, nicht an Herausforderungen mangeln. 🙂
Steuerung
Kempston-, Sinclair-Joystick, Tastatur
Tastaturbelegung
q – springen und Steine oberhalb zerstören und nach oben im Teleporter
a – nach unten im Teleporter
o – links
p – rechts
space
R – neuer Versuch
M – Musik an/aus
Fazit
Die Szenarien sind sehr gut ausgearbeitet und selten ist der kürzeste Weg auch der beste Weg. Das Spiel nutzt die Farben des Spectrum voll aus, was eine tolle visuelle Show ergibt.
Die Musik ist angenehm, wenn auch etwas repetitiv. Damit die Ablenkung nicht zu groß ist, kann sie abgeschaltet werden.
Dirty Dozer ist eines der qualitativ hochwertigeren Spiele des Jahres 2019, auch wenn es mit 22 Level nicht so umfangreich ausfällt. Es ist innovativ, erinnert an einige Spiele von Denis Grachev (obwohl es mit AGD erstellt wurde), aber auch an Dave Hughes und kann bis zum letzten Level fesseln.