Letzte Aktualisierung am 17. Februar 2023 von Jungsi
Das Dragonfly ist eine SD-Cartridge für die Atari 7800 Konsole. Ich bin froh darüber, dass auch für diese Konsole ein Gerät dieser Art existiert, da es in Deutschland wirklich nicht so einfach ist, Originalspiele dafür zu erhalten. Das Dragonfly wird von einem Entwickler in Polen produziert und an die Besteller auf der Warteliste ausgeliefert, wobei es möglich ist aus einigen Optionen zu wählen. Als Optionen gibt es den Pokey-Max Chip, der es ermöglicht zwei Pokeys und Covox zu nutzen und das YM-Modul bietet Unterstützung für den Yamaha YM2151 Chip.
Damit bietet das Dragonfly einige Möglichkeiten des 7800 Expansion Module, das leider nie erschienen ist.
Das Modul wird in einem 3D gedruckten Gehäuse zusammen mit Stromkabeln ausgeliefert. Es muss ein Kabel von dem Modul zum Atari 7800 geführt werden und das Modul selbst wird an den Strom mit einem passenden Netzteil (9 Volt – 1,5 A) angeschlossen. Wurde die Cartridge ausgepackt, gibt es folgende Anschlüsse/Schalter zu finden:
linke Seite:
USB-Anschluss
Slot für SD-Karte
rechte Seite:
Ein-/Ausschalter
Stromeingang
Stromausgang
Stirnseite:
Display
Esc
Down
Up
Enter
Damit das in die Konsole integrierte Spiel Asteroids verwendet werden kann, einfach ESC drücken und die Cartridge einschalten – „Forced Power Supply“ wird angezeigt.
Menü
Das Dragonfly bietet ein Menü mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten und Informationen. Es wird durch Drücken der beiden Knöpfe Up und Down bei gleichzeitigen Einschalten der Cartridge gestartet. Danach stehen folgende Menüpunkte zur Verfügung:
Pokey-Einstellungen (Ein/Aus)
Dual-Pokey Einstellungen (Ein/Aus)
Covox Einstellungen (Ein/Aus)
Yamha YM2151 Einstellungen (Ein/Aus)
Speicher Einstellungen (Ein/Aus)
Anzeige der Seriennummer
LCD Einstellungen (Kontrast/Hintergrundbeleuchtung)
Anzeige der Softwareversion
RS232 Einstellungen (Geschwindigkeit)
Delays Einstellungen (wie schnell wird die Konsole aktiviert, nachdem ein Spiel geladen wurde)
Developer Mode (Header Einstellungen)
SD-Karte
Die SD-Karte (maximal 32GB) sollte mit FAT16/FAT32 formatiert sein. Die Dateien können sich in Unterordnern befinden – bis zu 5 Ebenen sind möglich. Jeder Ordner kann bis zu 256 Dateien und Ordner enthalten. Es können Dateinamen mit acht Zeichen und einer Endung mit drei Zeichen verwendet werden (8+3).
Die Dateien werden nicht alphabetisch sortiert, sondern nach dem Datum, an dem sie hinzugefügt wurden. Programme, mit denen diese Sortierung angepasst werden können, sind im Internet zu finden. Es werden Dateien im A78-Format unterstützt mit folgenden Größen: 4k, 8k, 16k, 32k, 48k ohne Banking und 64k, 128k, 144k, 256k, 272k, 512k, 528k, 1024k mit Banking. Im Entwickler-Modus können auch bin-Dateien verwendet werden.
Bedienung
Wenn alles richtig verkabelt und die SD-Karte im Slot ist, wird das Dragonfly am Schalter eingeschaltet. Dann ist das Display aktiv und es kann mit den Tasten Up, Down, Esc und Enter durch den Inhalte der SD-Karte navigiert werden. Wurde ein Spiel ausgewählt und in den Speicher der Cartridge geladen, erscheint die Aufforderung die Konsole einzuschalten.
Soll nun das Spiel gewechselt werden, ist die ESC-Taste zu drücken und das neue Spiel auszuwählen. Wird dann mit Enter bestätigt, schaltet sich die Konsole aus und das Spiel wird in die Cartridge geladen, dann ist die Konsole wieder einzuschalten.
Firmware-Update
1) Dragonfly ausschalten und SD-Karte entfernen
2) per Computer die neueste Update-Datei (dragon.bin) in das Stammverzeichnis der SD-Karte der Dragonfly kopieren
3) SD-Karte in das Dragonfly einstecken und einschalten (auf dem LCD-Bildschirm sollte eine kurze Meldung „Bootloader“ erscheinen)
4) die installierte Version kann über das Setup-Menü angezeigt werden – siehe oben bzgl. Menü
5) nach der Bestätigung Dragonfly ausschalten, SD-Karte entfernen und die Datei „dragon.bin“ von der SD-Karte entfernen
Firmware 1.07
Es gibt bereits Firmware 1.08, die für einige der neueren Hombrew-Spiele benötigt wird. Allerdings ist dafür etwas mehr nötig als die o. a. Anleitung. Die Daten dazu sind ebenfalls unter dem o. a. Link im Atari Age Forum zu finden.
Aussicht
Aktuell ist das Dragonfly wegen Chipmangel leider nicht erhältlich. Ab 2023 wird es vermutlich eine Alternative dazu geben, da auch Retro HQ (bekannt vom Lynx GD und Jaguar GD) ebenfalls an einer Lösung für die Konsole arbeitet und die Entwicklung bereits sehr weit fortgeschritten ist. Aktuelle Informationen dazu gibt es auf Twitter bei Retro HQ.
Fazit
Professionell aufgebaut und einfach zu bedienen – mehr wird nicht benötigt. So macht es Spaß, mit der unterschätzten Atari-Konsole zu spielen.