Letzte Aktualisierung am 19. September 2012 von Jungsi
Am 3. Tag der Tour durch die französischen Alpen wird das erste Drittel der berühmten Route des Grandes Alpes von Morzine südlich des Genfer Sees bis nach Lanslevillard bereist.
Der Tag beginnt sogleich mit zwei „Schmankerln“, nämlich den recht unbekannten Pässen Col du Ran Folly und Col de Joux Plane. Trotz relativ niedriger ca. 1700m Höhe sind die beiden wegen der tollen Strecke und sehr wenig Verkehr einfach nur traumhaft zu fahren. Über Cluses gelangen wir zum bekannteren Col de la Colombiere (1613m), der zur gleichen Klasse gehört: Kurven kratzen ohne Ende auf schmaler serpentinenreicher Straße. Auch Col des Saisies und Col de Aravis gehören mit 1486m und 1633m nicht zu den höchsten, aber dafür zu den attraktivsten Pässen. Die Strecke hat hier einen flüssigeren Verlauf mit weniger Spitzkehren, was dem Kurvenreichtum aber keinen Abbruch tut. Der Cormet de Roselend heißt zwar nicht wie ein Pass, ist aber einer – und was für einer! Über den vorgelagerten Col du Pre (1605m) führt die Strecke fast noch schöner als bisher vorbei am traumhaften Lac de Roselend auf die fast 2000 Meter Passhöhe. Auch hier Kurve an Kurve auf meist gutem Belag, so dass die Fußrasten mehr Boden- als Luft-Kontakt haben. Wer Lust hat, sollte anschließend unbedingt einen Abstecher zum Col du Petit-Saint-Bernard (2190m) machen, dessen Süd-Rampe man unbedingt einmal von französischer Seite aus bergauf gefahren sein sollte. Nach einer Fahrt durch das Tal der Isere mit dem bekannten Skiort Val D’Isere (unbedingt einen Stop an der Staumauer des Lac du Chevril einlegen!) folgt die Krönung des Tages: der Col de l’Iseran, mit 2770m der höchste durchgehend befahrbare Pass der Alpen. (Die Cime de la Bonette ist zwar höher aber eine Schleife um einen Gipfel, kein Pass.) Die Landschaft ist dermaßen wild und zerklüftet, der nackte Fels erinnert einen fast an eine Mondlandschaft. Beim Abstieg wird eine Pause im angeblich schönsten Dorf der frz. Alpen, Bonneval-Sur-Arc, empfohlen, dann gemütlich die letzten Kilometer nach Lanslevillard.
Im dortigen Hotel „L’Étoile Des Neiges“ haben wir wieder sofort ein Zimmer und ein abgesperrte Garage für die Motorräder bekommen.