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Hartung Game Master [Hartung]

Die genaue Herkunft des Game Master Handhelds von 1990 ist nicht vollständig geklärt. Obwohl es offensichtlich scheint, dass Hartung aus Hamburg das Unternehmen hinter dem Gerät war, ist die Beteiligung von Watara als Distributor besonders bemerkenswert. Wenn einem der Name Watara bekannt vorkommt, liegt das daran, dass diese Firma 1992 den SuperVision herausbrachte, eine Konsole, die nahezu identische Cartridges wie der Game Master verwendet.

Hat Watara die Rechte von Hartung nach der Einstellung des Game Master übernommen, oder waren sie von Anfang an beteiligt? Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass Hartung später den Hartung SuperVision veröffentlichte. Wie auch der Gamate, so wurde der Game Master entwickelt, um in Ländern, in denen der Nintendo Game Boy nicht dominierte, mit diesem zu konkurrieren.

Interessant ist auch ein US-Patent, eingereicht von Bon Treasure, einer Firma, die später die Mehrheit der Spiele für das SuperVision herstellte. Dies unterstützt die Vermutung, dass beide Spielkonsolen von derselben Firma entwickelt wurden, obwohl das Patent erst im April 1991 angemeldet wurde.

Der Game Master wurde von Hartung in Deutschland und Frankreich vertrieben. Verträge mit verschiedenen Distributoren wurden für Spanien, Italien und Portugal abgeschlossen. In Frankreich wurden die Geräte auch unter anderen Namen verkauft. Einige Händler änderten die Farbe der Konsole, was zu verschiedenen Variationen führte. Das Design ähnelte dem des Sega Game Gear, der ebenfalls 1990 auf den Markt kam, mit einem D-Pad und zwei Aktionsknöpfen.
Eine Firma namens Caterpillar modifizierte das System so, dass es dem Game Boy ähnlicher wurde. Dieses modifizierte System, genannt Game Plus, wurde von Delplay in Frankreich vertrieben und war inkompatibel mit den Standard-Game-Master-Spielen, um die Marktkontrolle zu gewährleisten. Die Cartridges für das Game Plus waren jedoch mit der Game Master-Konsole kompatibel. Heute ist das Game Plus wahrscheinlich sehr schwer zu finden.

  • Hartung Game Master - Oberseite
  • Hartung Game Master - Anschlüsse
  • Hartung Game Master - Batteriefächer
  • Hartung Game Master - Cartridge Slot
  • Hartung Game Master - Display
  • Space Castle - Cartridge

Das System stand im Wettbewerb mit dem Gamate und dem Game Boy, konnte jedoch nicht mit diesen konkurrieren. Es wurden lediglich 19 Spiele herausgebracht, die ein recht simples Spielerlebnis boten. Deshalb geriet die Konsole schnell in Vergessenheit. Im Jahr 1992 wurde sie durch das SuperVision abgelöst, wobei Hartung zum alleinigen Distributor für Deutschland avancierte. Obwohl Hartung keine neuen Spiele für den Game Master entwickelte, blieb das Gerät bis 1994 im Verkauf.

Die Technologie lässt sich rasch erläutern: Als Prozessor kam ein NEC upd7810 zum Einsatz, und das Display war ein monochromes 64 x 64 LCD, das lediglich schwarze und weiße Pixel anzeigen konnte. Für den Ton wurde ein 1-Bit-DAC genutzt, der über einen integrierten Lautsprecher ausgegeben wurde. Es bestand auch die Möglichkeit, Kopfhörer anzuschließen.

A2Heaven bietet ab und zu den GameMaster Multi an – eine EPROM-Cartridge mit allen alten Spielen und ein paar neueren Hombrews.

Liste der erschienenen Spiele:

  • Bubble Boy
  • Car Racing [a.k.a. Super F-1 on title screen]
  • Continental Galaxy [a.k.a. Continental Galaxy 2020 on title screen]
  • Dungeon Advanture [a.k.a. Dungeon Adventure on title screen]
  • Falling Block [a.k.a. Falling Block! on title screen]
  • Finite Zone
  • Go Bang! (Go Bang Game) [a.k.a. GO Bang.. on title screen]
  • Hyper Space
  • Kung Fu [a.k.a. Kung Fu Challenge on title screen]
  • Move It
  • Pin Ball
  • Soccer (Fuss-Ball) [a.k.a. 3on3 Soccer on title screen]
  • Space Castle
  • Space Invader
  • Space Warrior
  • Tank War
  • Tennis [a.k.a. Tennis Master… on title screen]
  • Urban Challenge

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