Letzte Aktualisierung am 10. August 2024 von Jungsi
Seit einiger Zeit habe ich einen HxC Floppy Emulator als „Ersatz“ für Diskettenlaufwerke im Einsatz. Ich hatte mir bei Lotharek in Polen die externe Variante bestellt (mit schönem schwarzem Gehäuse): HXC Floppy Emulator REV C cased black
Für den Anfang benötigt man noch ein Netzteil – ich habe dafür ein vorhandenes Netzteil verwendet, das auch schon beim externen 3,5“ Laufwerk für den Sinclair Spectrum zum Einsatz kam.
Hintergrund
Das HxC-Projekt wurde im Jahr 2006 gestartet und hatte zum Ziel, einen Ersatz für die 3,5“ Laufwerke zu finden. Wer schon mal am Atari ST (nach 30 Jahren ist nicht immer sicher ob die Disketten noch funktionieren) oder Commodore Amiga (diese Disketten können am PC nur sehr umständlich erstellt werden) mit den Disketten gearbeitet hat, kann das sicher verstehen.
Heute sind diese Emulatoren bereits weit verbreitet und werden an viele Stellen eingesetzt – Computer, Keyboards, Sampler und CNC-Maschinen werden bei niedrigen Kosten unterstützt.
Es gibt mehrere Varianten – hier zwei Beispiele:
1. Eine USB Version, mit der das HxC via USB-Kabel an einen PC angeschlossen wird und von dort die Daten empfängt
2. Eine SD-Karten-Version, die es erlaubt, Floppy-Disks zu emulieren, deren Images auf der SD-Karte gespeichert sind
Auf der Homepage zu dem Projekt gibt es eine schöne Übersicht, welche Systeme unterstützt werden. Die wichtigsten aus meiner Sicht:
– Atari ST (*.ST/*.DIM/*.MSA/*.STT usw.)
– Amiga (*.ADF usw.)
– Schneider CPC 6128 (*.DSK)
– Sinclair ZX Spectrum +3 (*.DSK/*.TRD/*.SCL)
– Sinclair QL
Wie ich schon erwähnt habe, verwendete ich für diesen Test eine externe SD-Kartenvariante zusammen mit dem Schneider CPC, da bei diesem nicht viel zu „basteln“ war. Das Kabel für den Anschluss und das Netzteil hatte ich schon.
Ich dachte mir mal: machen wir einen Versuch ohne eine Anleitung – nur was man so aufgeschnappt hat 🙂
– SDHC Karte mit FAT32
– DSK-Image (Schneider Disk-Image Format) in HFE umgewandelt (HFE ist das Disketten-Image Format für das HxC – das Ausgangsmaterial muss vorher immer umgewandelt werden)
– am CPC angeschlossen
– alles eingeschaltet
– |b (HXC ist bei mir Laufwerk B) – nichts passiert mehr….
– 1. Blick in die Anleitung – es wird eine cfg-Datei benötigt…..
– CFG-Datei erstellt (kann mit der Software erstellt werden, mit der man auch die Images umwandelt) – draufkopiert – DSK ausgewählt |b – nichts passiert
– 2. Blick in die Anleitung – hmm…man könnte mal die Jumper setzen (auf der Rückseite des Gerätes sind Jumper!)
– wieder ausprobiert – nichts passiert
– auf Lothareks Seite geschaut – ha! Da ich die Version mit Gehäuse habe, ist alles verkehrt herum – Jumper neu gesetzt
– wieder ausprobiert – funktioniert!!!!
Wie man sieht, ist es auch hier wieder empfehlenswert, einen Blick in die Anleitung oder auf die Hompage zu werfen. Wenn man sich mal mit dem HxC vertraut gemacht hat, ist es eigentlich sehr einfach zu bedienen.
Schön ist auch, dass man in der Software nicht jedes Image einzeln auswählen muss, sondern diese in einem großen Paket mit einem Batch-Job alle auf einmal umwandeln kann.
In meinem Beispiel habe ich ja den Schneider CPC verwendet – hier kann es häufig geschehen, dass die Spiele nicht von Laufwerk B gestartet werden können (CPC6128) – hier hat es sich bewährt, wenn man ein Floppy-Kabel mit ABBA-Schalter verwendet, so dass man das HXC auch als Laufwerk A verwenden kann.
Leider ist die Sortierung auf der SD-Karte miserabel – am PC kann man ja ganz einfach nach Alphabet sortieren. Aufgrund der beschränkten Ressourcen ist das am HXC nicht so einfach. Hier wird nach Datum sortiert – damit ist die Datei, die zuletzt auf die SD-Karte kopiert wurde, immer ganz oben in der Dateiliste – das macht das Navigieren nicht direkt komfortabel.
Dies kann man umgehen, indem man das Datum der Dateien „korrigiert“ – dazu kann man eines dieser Programme verwenden:
- Drivesort (Windows)
- YAFS – Yet Another File Sorter (Windows, Linux, MacOS)
- Fundort (Linux, BSD, MacOS – included in Fedora, Debian, Ubuntu, and Gentoo.
Wichtig ist auch, dass man die Jumper immer passend zu dem jeweiligen System setzt (auch auf Laufwerk A oder B achten).
Jumper
Belegung bei meiner Variante mit Gehäuse
Belegung bei „flacher“ Variante
Die Jumperbelegung ist in der HXC Bedienungsanleitung zu finden
Es gibt mehrere Varianten des HxC, so dass man es auch als Ersatz für ein internes Diskettenlaufwerk verwenden kann. Hier ist evtl. etwas Bastelarbeit angesagt, damit es auch richtig passt. Ich habe mich dabei immer über die Bedienung gewundert, wenn es verbaut ist – meine Variante hat ein schönes Display und Tasten….ganz einfach.
Für andere Varianten gibt es das „Host control tool“ auch genannt „HxC Floppy Emulator Manager V3“ (im Moment für Atari ST, Amiga, Schneider CPC und DOS) – dieses Tool wird am jeweiligen Rechner gestartet und erlaubt so den Zugriff auf den Inhalt der gesamten SD-Karte.
Am CPC muss zunächst die Software mit RUN“HXC gestartet werden. Danach wird versucht, den HXC Floppy Emulator zu erkennen. War dies erfolgreich, wird der Inhalt der SD-Karte angezeigt. Wenn die HFE-Datei für den Floppy-Emulator Manager in „AUTOBOOT.HFE“ umbenannt wird und in der Konfiguration folgendes eingestellt wird:
* Enable auto boot mode
* Force loading AUTOBOOT.HFE at power up
steht der Manager immer schnell zur Verfügung
Man kann mit folgenden Tasten durch die Ordner der SD-Karte navigieren und die Slots auswählen:
- oben/unten/links/rechts
- CTRL+links/CTRL+rechts: vorherigen/nächsten Slot auswählen
- Leertaste/Enter
- – wenn die Auswahl ein Ordner ist: öffnet ihn und zeigt den Inhalt an
- – wenn die Auswahl eine Datei ist: die Datei wird dem aktuellen Slot zugeordnet
Es sind auch noch weitere Tasten verfügbar:
- S: zeigt eine Liste der Slots an
- B: editieren der Buzzereinstellungen: damit kann der Beeper für die UI Operationen und den Disk-Zugriff aus- und eingeschaltet werden
- ESC: Einstellungen speichern und Programm beenden
- H: zeigt die Hilfe an
Leider musste ich feststellen, dass das X-MEM und der Floppy Emulator Manager nicht so gut zusammenarbeiten.
Hinweis: zumindest beim CPC muss die Karte mit FAT32 formatiert sein – Fehlermeldung nach dem Start des Programms: „Ooops.. something went wrong – Errorcode HXCERROR_READCONFIGFILEERROR“
Hallo Jungsi,
mal wieder ein Super Bericht von Dir!
Für die ZX Spectrum Betadisk User möchte ich noch ergänzen, dass es eine Firmware für die bekannten GOTEK Disketten-Emulatoren-Laufwerk gibt, die quasi ein Laufwerk für die Betadisk-Interfaces bereitstellt. Leider nicht direkt mit .TRD- oder .SCL-Diskettenimage-Files, sondern auch über das .HFE-Format des HxC. Aber man kann das ja recht einfach konvertieren von/zum .HFE-Format. Diese „Software-Lösung“ kostet ca. 10 EUR plus ca. 25 EUR für ein GOTEK-Laufwerk.
Ist zwar dann lange nicht so schön wie das schwarze HxC von Jungsi, und nur für das ZX Spectrum Beta-Disk-Interface , aber eben einiges günstiger.
Ich habe mir die Firmware schon ca. 1 Jahr gekauft, aber bin leider bisher noch nicht einmal zum Testen gekommen.
Wie genau ist „auf Lothareks Seite geschaut – ha! Da ich die Version mit Gehäuse habe, ist alles verkehrt herum – Jumper neu gesetzt“ zu verstehen? Gibt es irgendwo ein Bild/Zeichnung mit der korrekten Zuordnung?
Ich hab mal den Artikel nochmal etwas ergänzt. Ich hoffe dann ist es etwas klarer 🙂
Dankeschön! Das bringt mich etwas weiter, zum Laufen bekomme ich das HxC aber noch nicht an meinem Thomson MO6 mit CD 90-351 FDD Controller. Immerhin ist jetzt Aktivität am HxC Display zu sehen.
Hi Schombi,
im HxC-Forum http://torlus.com/floppy/forum/ wird einem auch meist recht schnell geholfen, vielleicht fragst du dort mal an!
Ich bin dank https://forum.system-cfg.com einen Riesenschritt weiter. Das Kabel vom Controller (2 x fette, runde Stecker mit 14 Pins) ist wohl bekannt für Probleme und bei meinem scheint es einen Wackelkontakt zu geben. Ich konnte aber jetzt das Directory einer virtuellen Diskette einlesen und dann ein Spiel laden. Der o.s. Artikel hat aber sehr geholfen.
Anzumerken ist aber, dass die externe Thomson Floppy die rote Ader am Kabel definitiv nicht auf Pin 1 hat.
Hallo ich habe seit 30 Jahren einen Atari Mega STE und arbeite mit der Software Notator von Logic emagic, die es leider nicht mehr gibt.
Ich benutze dieses Prg. um Sequenzen und Midifiles zu erstellen.Da nun mein Diskettenlaufwerk nicht mehr so richt will habe ich gelesen, dass es von der Firma Lotharek einen Floppy Emulator USB gibt.Ich habe diese Firma zwar angeschrieben, die mit mir aber nur auf englisch Korrespondieren möchten.Diese Laufwerke, gibt es dort fertig zu kaufen man muß nur noch die Image Dateien draufladen.Für mich sind dies leider spanische Dörfer.Nun suche ich jemanden, der mir solch ein Gerät extern in schwarz machen kann.Könnten Sie mir hierbei behilflich sein?
Mit den besten Grüßen Anslinger Harry