Letzte Aktualisierung am 18. September 2018 von Jungsi
Dieses Gerät hatte eine sehr liebe Arbeitskollegin (Hallo Angy! 🙂 ) auf dem Dachboden gefunden. Da es aus dem Jahr 1977 stammt, ist es in diesem Jahr 40 Jahre alt geworden. Damit passt es fast schon in ein Museum – was mich besonders freut, ist das es nach der langen Zeit immer noch in sehr gutem Zustand ist und sogar die Originalverpackung vorhanden ist.
Auf dem Preisschild ist zu erkennen, das es ursprünglich 149 DM gekostet hat und später auf 99 DM heruntergesetzt wurde.
Da das Gerät noch nicht mit auswechselbaren Spielmodulen arbeitet, ist es eine Konsole der 1. Generation – eine sogenannte Pong-Konsole.
Was fällt an dem Gerät auf?
– großer Ein-/Ausschalter
– ein Wahlknopf für die Spiele: Tennis/Hockey/Squash/Trainingswand
– ein Taster für das Zählwerk (Punktstand)
– Schalter für die Größe des Spielers
– Schalter für automatischen oder manuellen Aufschlag
– Schalter für das Tempo
– Schalter für den Winkel
Am oberen Ende ist ein großes Fach für Batterien – 6 * 1,5V Babyzelle. An der Rückseite finden sich die Anschlüsse für das Netzteil und der Antennenanschlusss. Auf der Unterseite ist ein interessanter Aufkleber „Licenced by Magnavox“ – Maganavox war ja praktisch der Erfinder von „Pong“….
An beiden Seiten der Konsole befinden sich die Anschlüsse für die Drehregler zum Steuern des Spielers. Das Design passt genau zum Gerät.
Mit einem Antennenkabel wird das Tele Multiplay an den Fernseher angeschlossen – die Darstellung ist schwarz/weiß – der Unterschied zwischen den vier eingebauten Spielen ist sehr gering. 🙂
Produziert wurde die Konsole vom deutschen Versandhandelsproduzenten Körting, hergestellt in Hongkong und vertrieben von Neckermann – in den USA wurde es als Tele-Match 4 vertrieben und in einigen europäischen Ländern unter dem Namen Polygame.
Aus dem Handbuch:
Wichtiger Hinweis
Um eine Beeinträchtigung der Bildröhre bei Benutzung
des TV-Games zu vermeiden,ist Kontrast und Helligkeit des Fernsehgerätes auf eine Einstellung in der unteren Hälfte des Regelbereiches zu wählen. Volle Helligkeit und voller Kontrast gefährden die Bildröhre bei Benutzung des TV-Games.
Später gab es von Körting auch den Tele-Video-Computer TVC 4000 der praktisch dem Interton VC4000 entspricht.
Als Prozessor diente der AY-3-8500 von General Instruments der speziell die oben genannten Spiele bereitstellte. Danach wurde kaum weitere Hardware benötigt damit das Gerät fertiggestellt werden konnte.
AV/Sound-Modifikation
!Achtung! Nicht von mir getestet. Soweit ich gelesen habe, ist der Umbau auf AV relativ einfach. Ein Kabel einfach mit einem bestimmten Widerstand und Masse verbinden. Angeblich liegt der Sound an PIN 3 des AY-3-8500 Chips an. Daher auch dafür eine Verbindung und noch Masse dazu. Ob das allerdings laut genug aus dem Fernseher kommt, kann ich nicht sagen.
Ein toll erhaltenes Gerät, das funktioniert und dazu ein kleines Stück Videospielgeschichte mit ins Haus bringt – mit etwas ähnlichen habe ich damals auch noch gespielt 🙂
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