Nach dem Handheld Neo Geo Mini Color ist das Neo Geo CD mein zweites Stück Hardware von SNK. Dies ist die zweite Konsole, die von der japanischen Firma „Shin Nihon Kikaku“ (übersetzt: neues japanische Produkt) für das Wohnzimmer angeboten wird. 1990 war das Neo Geo AES erschienen, das aber trotz seiner herausragenden Fähigkeiten eher ein Gerät für spezielle Fans blieb. Der Grund dafür waren die hohen Kosten für das System – umgerechnet 550 €, dazu kamen noch die übergroßen Module für ca. 150 – 250 €. Der Commodore Amiga 500 kostetet zum gleichen Zeitpunkt mit Zubehör und 10 Spielen 500 €.
1994 kündigte SNK auf der Tokyo Toys Show das Neo Geo CD an, das auf die günstigen Disc-Datenträger baute. Diese boten mehr Kapazität als die alten Module, bedeuteten aber auch einen höheren Aufwand bei der Konvertierung, doch dafür gab es Musik in CD-Qualität. Dadurch wurde das System auf Grund der niedrigen Preise für die Spiele sowohl für Verbraucher als auch für Dritthersteller attraktiver. Leider hatte das Gerät einen großen Nachteil: es wurde ein Single-Speed-Laufwerk eingesetzt, wodurch sich die Ladezeiten extrem verlängerten.
Einige Spiele mußten auch etwas Federn lassen was z. B. die Spritegröße angeht , siehe Art auf Fighting 3
Wegen der eingesetzten CD-Technik, die nach mehr Komponenten und mehr Arbeitsspeicher verlangte, verteuerte sich die Technik der Hardware gegenüber dem Neo Geo CD nochmals, womit die Konsole ca. 600 € kostete.
Das System kann neben den Spielen auch Audio-CDs wiedergeben und alle drei Modelle haben keinen Region-Lock. Für die Steuerung wurde im Gegensatz zum Joystick des Neo Geo AES ein Control-Pad eingesetzt. Die AES-Controller konnten aber auch zusammen mit dem Neo Geo CD eingesetzt werden.
Bis Ende 1994 erschienen über 30 Spiele, ab 1995 gab es Exklusiv-Titel auf CD wie Puzzle Bobble oder Crossed Swords 2.
Im Dezember 1995 brachte SNK dann das Neo Geo CDZ auf den Markt, das die Ladezeiten verkürzte. Daneben gab es noch das Neo Geo CD mit Frontlader (nur 25.000 Stück gebaut) das nur in Japan vermarktet wurde und das Standard-Gerät mit Top-Lader das es weltweit zu kaufen gab.
In den folgenden vier Jahren erschienen weniger Spiele für das System als in den ersten vier Monaten.
Ich habe ein Neo Geo CD mit Top-Loader in der PAL-Version in meiner Sammlung, dazu passend die Original-Verpackung. Das mit den Ladezeiten ist nicht in allen Fällen ganz so schlimm, da z.B. bei Shootern meist nur einmal lange geladen wird und das Spiel dann im Speicher ist. Bei Prügelspielen sieht das anders aus, da hier nach jeder Runde nachgeladen wird, was auf Dauer etwas nervig sein kann.
Bei Sammlern ist es fast schon eine Glaubensfrage welches System das beste ist – ich denke aber das bei Neo Geo Geräten auch der Preis mit dafür verantwortlich ist, welches System man nutzen will. Hier eine kurze Zusammenstellung:
- Neo Geo AES: natürlich das Optimum – der Preis ist allerdings eine ganz andere Sache – zum Zeitpunkt meines Berichts gibt es in Deutschland selten eine Konsole unter 600 € zu finden. Die Preise für die Module mit bis über 1.000 € sind jenseits von Gut und Böse…
- Neo Geo CD: manche verteufeln die langen Ladezeiten – das größere Problem für viele sind aber eher einige Spiele die es eben nur für AES und nicht für CD gibt. Ich habe für meine Konsole 220 € bezahlt. Die Spiele auf CD gibt es für unter 100 € und es können Sicherheitskopien der eigenen Spiele gemacht werden 😉
- Neo Geo X: Emulation von die nicht angefasst werden sollte
- Neo Geo MVS: nur ein Platine mit Anschluss für den Automaten – mit einem passenden Adapter „Supergun“ kann die benötigte Peripherie angeschlossen werden
- MVS consolized – eine umgebaute MVS Platine, die sich praktisch wie eine Konsole verwenden lässt und dazu noch eine 161 in 1 Cartridge – z.B. https://www.arcadeworks.net/omega-neo-geo-mvs-home-console
Neben der Größe der Geldbörse kann es auch eine Geschmacksfrage sein, welches System bevorzugt wird.