Night Knight
Autor: Juan J. Martínez/David Saphier
Jahr: 2019/2024
System: Sinclair Spectrum NEXT
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Im Jahr 2024 hatte ich bereits einen Artikel über die Night Knight-Version für den MSX geschrieben. Nun ist die physische Version für den Spectrum Next in meiner Sammlung angekommen, und es gibt einen weiteren Blick auf dieses charmante Spiel.
Für Backer der zweiten Kickstarter-Auflage des Spectrum Next war das Spiel kostenlos erhältlich. Wer nicht dazugehörte, konnte den digitalen Download für £7 oder die DVD-Box-Variante der W.A.S.P. Studios für £17 erwerben.
Die Handlung: Ein schlafloser Ritter
Sir Bernard versucht, sich in seinem Bett zur Ruhe zu legen, doch es fühlt sich eher wie eine goldene Bühne für die unaufhörliche Solo-Performance seines Geistes an. Die einzige Lösung? Ein Mitternachtsspaziergang durch das Schloss, um die innere Unruhe zu besänftigen. Doch die Mauern des Anwesens sind nachts alles andere als ruhig – Geister und andere Wesen treiben ihr Unwesen und stellen sich Sir Bernard in den Weg. Es liegt an uns Spielern, ihm zu helfen, durch die verschiedenen Räume zu navigieren und einen sicheren Ort für eine ruhige Nacht zu finden.
Gameplay: Arcade-Klassiker neu interpretiert
Das Spielfeld erinnert an klassische Arcade-Plattformer mit einem einzelnen Bildschirm. Das Hauptziel: Alle Kacheln des Bodens zu übermalen, indem man sie betritt. Dieses Spielprinzip, bekannt aus Titeln wie Bounty Bob oder Miner 2049er, wird hier gekonnt aufgegriffen. Sobald alle Kacheln eingefärbt sind, erscheint der Schlüssel, der den Ausgang des aktuellen Raumes freigibt.
Doch das Schloss steckt voller Gefahren. Anfangs begegnet man einfachen Geistern, die auf festen Pfaden hin- und herwandern. Doch je weiter man voranschreitet, desto komplexer werden die Level, und es erscheinen neue Gegner: Einige feuern Projektile, andere springen zwischen Plattformen hin und her. Dazu gesellt sich ein Zeitlimit, das den Druck erhöht und für zusätzliche Spannung sorgt. Spätestens wenn man es mit nur einer Sekunde übrig zum Ausgang schafft, weiß man, dass Night Knight die perfekte Balance zwischen Herausforderung und Belohnung gefunden hat.
Technische Umsetzung auf dem Spectrum Next
David Saphier hat das MSX-Original von Juan J. Martinez meisterhaft auf den Spectrum Next übertragen. Das Spiel nutzt die Möglichkeiten der Hardware, um eine ästhetisch ansprechende Grafik und flüssiges Gameplay zu bieten. Die liebevolle Pixelkunst und die eingängige AY-Musik sind ein Genuss für Retro-Fans.
Jump’n’Run-Spiele mit einem einzigen Bildschirm wirken auf den ersten Blick simpel, doch ein wirklich gutes Spiel erfordert Fingerspitzengefühl. Night Knight beweist, dass auch ein Genre mit klaren Einschränkungen großartig umgesetzt werden kann. Durch die ständige Einführung neuer Gegner mit unterschiedlichen Eigenschaften bleibt das Spiel frisch und abwechslungsreich. Spieler müssen ihre Taktik anpassen, um den steigenden Schwierigkeitsgrad zu meistern – ein Schlüssel zur Vermeidung von Monotonie in diesem Genre.
Fazit: Ein Muss für Spectrum-Fans
Night Knight begeistert durch seine ausgefeilte Plattformmechanik, sein durchdachtes Leveldesign und seine charmante Präsentation. Das Beleuchten von Plattformen mag ein bekanntes Konzept sein, doch die cleveren Erweiterungen und der stetig steigende Schwierigkeitsgrad machen das Spiel zu einem wahren Genuss. Ob es die Geister mit einzigartigen Eigenschaften sind oder das Zeitlimit, das einen bis zur letzten Sekunde fesselt – dieses Spiel wird niemanden kaltlassen.
Wer nach einem mitreißenden Jump’n’Run für den Spectrum Next sucht, kommt an Night Knight nicht vorbei. Die Grafik sieht toll aus, die Musik ist ein Ohrwurm, und das Gameplay ist so packend, dass man einfach weiterspielen möchte. Wenn Wee Willy Winky ein Videospielstar wäre, dann wäre dies sein Spiel!