Nosy
Autor: Javier Fopiani
Jahr: 2022
System: Sinclair ZX Spectrum
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Die Präsentation von Nosy ist fantastisch und sehr originell: So ist Nosy ein sehr neugieriger Junge, der in einem religiösen Waisenhaus lebt und über eine sehr besondere Gabe verfügt: Er kann sich zwischen zwei Welten bewegen – der realen Welt und der Hölle (ähnlich wie bei Unhallowed). Ein tragischer Todesfall führt dazu, dass ein mächtiger Dämon die Seelen der Kinder, die dort leben, in Besitz nimmt. Nosy muss also die Geister befreien, indem er Hinweise sammelt, die es ihm ermöglichen, die beiden Gegenstände auszuwählen, die er benötigt, um den Dämon zu besiegen. Die Wahl muss sehr sorgfältig getroffen werden, da Nosy sofort stirbt, wenn er den falschen Gegenstand berührt. Der Programmierer gibt auch einige zusätzliche Tipps. Es ist wichtig, auf die Seite des Mondes zu schauen, und das Skelett gibt ebenfalls wichtige Hinweise zu den zu sammelnden Gegenständen.
Der Ladescreen ist ein kleines Wunderwerk, das von Fopiani erstellt wurde und an Quahappy erinnert. Die Musik selbst – wenn man diese gruseligen Geräusche, die den Spieler begleiten, überhaupt als Musik bezeichnen kann – gibt von Anfang an den Ton für das an, was zu erwarten ist. Die Mission beginnt in der Bibliothek des Waisenhauses, wo scheinbar alles ruhig ist. Aber nur scheinbar, denn sobald die Feuertaste gedrückt wird, geht es in die Hölle und sofort sind drei Dämonen hinter dem Spieler her.
An dieser Stelle sollte eine Anmerkung zur Mechanik dieses Spiels gemacht werden, die die Originalität und Sorgfalt zeigt, die der Programmierer investiert hat. Die Feuertaste hat zwei Funktionen: Erstens das Abschießen von Kreuzen, die Dämonen und gequälte Seelen eliminieren. Zweitens ermöglicht sie es Nosy, in die andere Dimension (die Hölle) zu wechseln. Er bleibt jedoch nur sechs Sekunden in dieser Dimension (vor dem Wort „hell“ kann man sehen, wie viele Sekunden noch übrig sind, bevor automatisch in die reale Welt zurückgekehrt wird).
Während er in der Hölle ist, wird die gesamte Szene rot, ein beeindruckender Effekt, den der Programmierer kreiert hat, einschließlich des Klangs des Übergangs zwischen den Welten. In dieser Dimension kann er versuchen, alle Kreaturen zu eliminieren, die ihn verfolgen, ohne sich um diejenigen in der realen Dimension sorgen zu müssen. Nach sechs Sekunden kehrt er zur realen Dimension zurück, und die Feinde dieser Dimension erscheinen. Diejenigen, die sich jedoch in der alternativen Dimension befinden, können Nosy zwar nicht berühren, aber sie können ihn mit den Kreuzen treffen, die sie werfen. Es mag verwirrend erscheinen, aber man bekommt schnell den Dreh raus.
Nosy beginnt die Mission mit sechs Leben, und jedes Mal, wenn er getroffen oder von einem Feind berührt wird, verliert er eines davon. Aber jedes Mal, wenn es ihm gelingt, eine der Seelen aus der anderen Welt zu eliminieren, gewinnt er ein verlorenes Leben zurück. Dieses Gleichgewicht zu finden, ist entscheidend, denn mit auf dem Endbildschirm gibt es einen Kampf gegen einen Dämon, der keine Hemmungen hat, die verbleibenden Leben schnell zu stehlen. Eine weitere Kuriosität besteht darin, dass der Spieler bei jeder Berührung durch einen Feind jedes Mal ein paar „Meter“ zurückgestoßen werden. Einerseits erleichtert es das Leben, da dadurch etwas Platz gewonnen wird, um den Feind zu erreichen, andererseits raubt es wertvolle Sekunden und kann die Figurr an unerwünschte Orte drängen.
Aber neben der Tatsache, dass Nosy die Seelen, die das Waisenhaus heimsuchen, eliminieren muss, muss er auch die Rätsel des Mordes lösen. Inmitten der 30 Räume des Waisenhauses (31, wird der Endbildschirm mitgezählt) befinden sich verschiedene Objekte. Nur zwei von ihnen erlauben es, die Mission zu erfüllen, alle anderen führen sofort zum Tod von Nosy, unabhängig von der Anzahl der verbleibenden Leben. Unterwegs werden einige Hinweise gegeben (es ist wichtig, ständig zwischen den Welten zu wechseln und auf die Farben zu achten). Aus Erfahrung ist schnell zu erkennen, welche Gegenstände sicher sind und welche nicht.
Fazit
Grafisch ist Nosy brillant. Nicht nur der Effekt des Übergangs zwischen den Welten ist nahezu perfekt, sondern auch die geschaffenen Szenarien sind auf eine gute Art und Weise erschreckend. Sie schaffen eine Atmosphäre, die zum Thema des Spiels passt, und obwohl sie sich in den verschiedenen Räumen ähneln, laden sie den Spieler dazu ein, sehen zu wollen, was als Nächstes auf dem Bildschirm geschieht.
Die Spielbarkeit ist gut und der Schwierigkeitsgrad ist relativ niedrig. Tatsächlich liegt hier vielleicht die größte Schwäche: Das Spiel kann in etwas mehr als 15 Minuten durchgespielt werden. Nosy ist ein Mini-Abenteuer, das mit viel Hingabe erstellt wurde.