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Opus Discovery [Sinclair ZX Spectrum]

Letzte Aktualisierung am 28. Dezember 2018 von Jungsi

Opus Discovery
Opus Discovery

Für meine Sinclair-Sammlung habe ich nun eine seltene Opus Discovery Erweiterung erhalten. In diesem Fall sogar mit zwei Original-Laufwerken. Der Zustand ist sehr gut. Es wurden allerdings ein paar Modifikationen vorgenommen, deren Sinn ich nicht ganz verstehe:

– der originale Druckeranschluss wurde auf einen PC-Drucker Anschluss umgerüstet und nach hinten verlegt
– ebenso wurde der Joystick-Anschluss auf die Rückseite umgebaut
– für diese beiden Modifikationen musste der eigentliche Composite-Anschluss (zwar nur schwarz/weiß) weichen
– es fehlen an der Vorder- und der Rückseite die Aufkleber

Zur Geschichte dieser Erweiterung (aus dem Russischen Wikipedia):
Opus Discovery – ein Peripheriegerät für Sinclair Rechner (16k, 48k, 128k und +2 – nicht +2A/B und +3). Ein 3,5“ Diskettenlaufwerk von Opus Supplies Ltd. entwickelt und im Jahr 1985 zu einem Preis von 199,95 Pfund (998 DM) auf den Markt gebracht. Im Jahr 1986 wurde der Preis auf 99,95 Pfund gesenkt.

Vollständiger Name des Geräts: Opus Discovery 1. Die linke Seite war mit einem Laufwerk belegt, auf der rechten war noch Platz für ein zweites Laufwerk (Opus beabsichtige eine Version mit zwei Laufwerken zu veröffentlichen mit dem Namen „Discovery 2„). Das „Discovery 2“ gab es anscheinend ab September 1985 für 1.398 DM !! Das 720 kB Discovery kostete im April 1987 nur noch 499 DM. Ergänzung: In einer Anzeige der Spielzeitschrift ASM – Ausgabe 7/86 – habe ich folgende Bezeichnungen gefunden:
Discovery 180 – ein Laufwerk – 180K – 399 DM
Discovery 360 – zwei Laufwerke – je 180K – 599 DM
Discovery 720 – ein Laufwerk – 720K – 799 DM
Discovery 1400 – zwei Laufwerke – je 720K – 1199 DM
Discovery PLUS 18 – ein Zusatzlaufwerk 180K – 199 DM
Discovery PLUS 72 – ein Zusatzlaufwerk 399K – 399 DM 

Opus Discovery
Opus Discovery

Das ganze System ist in einem großen, stabilen Metallgehäuse verbaut und beherbergt folgende Komponenten:
– 3,5“ Laufwerk; Volumen 250 KB/Diskette – formatiert stehen 180 KB zur Verfügung; basierende auf dem Chip WDC1772
– Parallele Centronics Druckerschnittstelle
– Joystick-Anschluß – kompatibel zum Kempston Standard; es können Atari kompatible Joysticks mit DE-9-Anschluss verwendet werden
– Composite Video Ausgang (nur monochrom)
– herausgeführter Erweiterungsanschluß für andere Peripheriegeräte

>Nach dem Anschluss wird die komplette Rückseite des Spectrum verdeckt (auch der Stromanschluss) – das Discovery versorgt daher sich selbst und den Spectrum mit Strom.

Ein großer Vorteil dieses Systems war auch, dass die Befehle zur Ansteuerung fast komplett mit denen des Interface 1 (Microdrive) übereinstimmen. Somit mussten die Benutzer nicht umgeschult werden.

Auf was bin ich während meiner Recherchen gestoßen:
Die Original-Laufwerke (wie bei mir) können keine Disketten lesen, die mit einem Image-Programm (z.B. Samdisk) auf eine Diskette zurückgeschrieben wurden. Dies hat etwas mit den 40 Tracks zu tun die das Originalformat hat. Der PC schreibt 80 Tracks.

Sollen diese Images verwendet werden, muss man sich ein Upgrade besorgen damit diese Laufwerke (720K) verwendet werden können. Diese Upgrades bestehen meist aus RAM, ROM und Laufwerken. Dieses Upgrade (ROM) ist auch nötig, damit das Opus Discovery an den 128K Rechnern im 128K Modus funktioniert (48K Modus klappt auch so).

Wie auch des Datel Plus D können auf den 720K Disketten bis zu 80 Dateien gespeichert werden (Größe ist egal)

Opus Discovery - Rückseite
Opus Discovery – Rückseite

Formatieren mit 720k
720 K Format
(für DOS 2.22 + 6116 RAM, das letzte DOS von Opus)

10 OPEN# 4;“CODE“: POINT# 4; 8248: REM CODE als Keywort eingeben
20 PRINT #4; CHR$ 80;: REM Strichpunkt beachten
22 POINT# 4; 8250
24 PRINT #4; CHR$ (BIN 01001110);: Strichpunkt beachten
30 CLOSE# 4
40 FORMAT 1;“diskname“: Voraussetzung: ein DS 80 Spuren Laufwerk ist Laufwerk 1

Wenn das erste CAT eingegeben wurde, merkt sich das Opus ROM das Diskettenformat und verwendet dies für alle weiteren Disketten bis der Rechner ausgeschaltet wird.

Spiele auf die Disketten speichern
Schwierig – wie meistens in diesen Fällen. In meinem Artikel zum Datel Plus D habe ich schon einen Weg beschrieben wie es funktioniert. Da das Discovery selbst keine Snapshot-Funktion wie das Plus D hat, muss man hier bei RealSpectrum den Weg über das Mutliface 1 nehmen. Dies ist auch außerhalb des Emulators die beste Variante.
Ein anderer Weg ist eine Software mit Namen „SO4 Advanced Tape to Opus Drive Utility“ von Kobrahsoft. Diese soll auch mit vielen Kopierschutzsystemen umgehen können. Hier könnte man praktisch mit O.T.L.A. die Programme zu Schnelladern machen (siehe meinen Artikel), dann am Spectrum Laden und mit diesem Programm auf Diskette speichern. Habe ich aber noch nicht getestet – evt. Mal in einem anderen Artikel. 🙂

Viel Software für das Opus Diskettenlaufwerk gibt es hier: Software Opus Discover/+D. Auf der SPECTRUM DISCOVERY CLUB LIBRARY DISC – Library disc 01 befindet sich das „Opus Tool“ zum Kopieren von Dateien.

Opus Discovery - rechte Seite
Opus Discovery – rechte Seite

Downloads
Opus Discovery Manual englisch
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2 Gedanken zu „Opus Discovery [Sinclair ZX Spectrum]“

  1. Ich glaube das Opus war der Traum von vielen Speccy Usern damals. Leider für viele Schüler unbezahlbar…
    Ein schönes Teil, schade, dass der Aufkleber fehlt.

  2. Das weckt Erinnerungen! Ich habe nach einem Ferienjob in 1986 ein Discovery per Versand gekauft (neu). Das Discovery hat prima mit der Multiface One von Romantic Robot funktioniert. Den roten Knopf der Multiface gedrückt und Save wählen um die aktuellen RAM-Inhalte des Speccy 48k auf Floppy zu sichern. Damit war das Laden von Spielen dramatisch schneller und zuverlässiger als per Kassette, und man konnte bei schwierigen Spielen jederzeit speichern, statt nach Verlust aller Leben wieder von vorne anfangen zu müssen.

    Das Umgehen des Kopierschutzes war für mich nicht der Reiz, weil ich bereits nach 3 Jahren Spectrum-Besitz eine beachtliche Spielsammlung hatte – ausser bei den Spielen, wo der Schutz besonders lästig war, darunter Elite mit dem verflixten Lenslok oder Jet Set Willy mit den vielen Farbcodes auf mehreren Seiten.

    Ich habe die Multiface direkt bei Romantic Robot gekauft – aus dem Wohnzimmer des Entwicklers im Londoner Stadtteil Hammersmith. Tolles Teil, netter Typ. Es hat subjektiv lange gedauert, bis neue Spiele sich dagegen gewehrt haben – entweder haben sie ständig geprüft, ob eine Multiface angeschlossen war, oder das Spiel hat sich nicht in einem Schwung von Kassette in den RAM geladen.

    Hardware und Spiele leider längst verkauft, um C64 und dann Amiga (usw) zu finanzieren.

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