Letzte Aktualisierung am 6. Mai 2014 von Jungsi
Das letzte Model der Atari Reihe das mir noch gefehlt hat – der Atari Mega ST – bekam ich über eBay zu einem recht günstigen Preis. Der Rechner war komplett (inkl. Maus und Tastatur) im Originalkarton zusammen mit einem SM 124 – ebenfalls in Originalverpackung.
Mega ST
Der Mega ST (ursprünglich als ST 1 bezeichnet) kam 1987 auf den Markt. Technisch hat sich gegenüber dem 1040 ST nur wenig getan, außer dass ein neuer Erweiterungs-Bus, eine batteriegepufferte Echtzeit-Uhr und ein Blitter eingebaut wurde. Vom äußeren her hat sich sehr viel geändert: Das Gehäuse ist quadratisch, es gibt optisch angepasste Festplatten (SH, Megafile) dafür, die Tastatur ist abgesetzt und in der Qualität deutlich verbessert. Die Tastatur stammt von Cherry, das in das Gehäuse integrierte Diskettenlaufwerk entsprach dem externen SF314. Auf der Unterseite der Tastatur sind die Anschlüsse für Maus und Tastatur.
Diese Version brachte dem ST den endgültigen Durchbruch im DTP (Desktop Publishing) Bereich. In den USA wurde der Mega ST 4 zusammen mit dem SW-Monitor SM 124 und dem Laserdrucker SLM 804 für $ 3.998 angeboten – ein IBM-Laserdrucker kostete alleine schon rund $ 5.000. 1991 wurde er durch den Mega STE abgelöst.
Betriebssystem-Versionen:
TOS 1.02 (ROM-Datum 22.04.1987)
TOS 1.04 (ROM-Datum 06.04.1989)
Im gelungensten Gehäuse der ST-Serie präsentierte sich der Mega ST. Der Rechner als Monitoruntersatz und die abgesetzte Tastatur verliehen dem Mega ST das Aussehen einer kleinen Workstation. Im Inneren fand man allerdings nur die von den Vorgängermodellen bekannten Komponenten, mit Ausnahme des größeren Hauptspeichers, eines proprietären Erweiterungssteckplatzes und eines Blitters. Letzterer unterstützte den Prozessor bei Kopieroperationen, z.B. beim Verschieben von Fenstern auf dem Desktop.
Der Mega ST war häufig in Schulen anzutreffen, bevor ihm die microsofthörigen Lehrplanersteller den Garaus machten. An Universitäten hielt er sich noch recht lange als Schreibcomputer oder als Terminal, ansonsten fand man ihn in allen üblichen Atari-Domänen: Bei Musikern, Grafikdesignern und Hobbyprogrammierern. Spieler konnte der Mega ST noch weniger begeistern als der billigere 1040 STFM.
Der Mega ST war in drei Varianten erhältlich: Mit 1, 2 und 4 MB Arbeitsspeicher. Die MB-Angabe wurde einfach an die Modellbezeichnung angehängt, ein „Mega ST 4“ hat also 4 MB Speicher.
Einen kleinen Unterschied bei den Gehäusen des Mega ST gab es bei den Diskettenlaufwerken – beim Mega ST 2 befindet sich die Auswurftaste mittig unter dem Laufwerk angeordnet, beim Mega ST 4 ist die Auswurftaste rechts unten am Laufwerk angeordnet.
Mein Mega ST 2
Meinen Mega ST 2 habe ich erst Mal auf 4MB aufrüsten lassen – in einer Schachtel im Keller fand sich noch eine Megafile 60 – zusammen mit einem SM 124, steht nun ein komplettes System auf dem Tisch. Ich denke aber dass ich die Megafile nur zum Schein stehen lasse und in den Mega ST2 ein SD-Laufwerk (Gigafile oder Ultrasatan) einbaue. Die Lautstärke einer Megafile 60 ist ja richtig übel wenn man es nicht gewohnt ist 😉
Bei meinem Mega ST 2 war sogar noch das Garantiesiegel intakt – da ich aber neugierig bin – öffnete ich den Rechner. Dies war auch nötig um erkennen zu können wie schwierig der Einbau einer Speichererweiterung sein würde. Diese Arbeit führte ich nicht selbst durch nachdem ich den Aufwand gesehen hatte 😉 Für die Erweiterung auf 4 MB musste der Shifter-Prozessor gesockelt werden – auf dieser Platine sitzt auch die Speichererweiterung. Dann mussten noch einige Kabel auf die Platine gelötet werden. In diesem Fall wurde ich aber gebeten den Namen nicht zu veröffentlichen, da diese Umbauten nur in Ausnahmefällen gemacht werden. 🙂
Der Mega ST hat eine Batterie gestützte Uhr – das Batteriefach ist gut zugänglich im Deckel zu finden. Hier hatte ich Glück, da die Batterien komplett vertrocknet, aber nicht ausgelaufen waren. Der Austausch ist kein Problem – einfach neue AA 1,5V Batterien einsetzen. Bei Akkus kann es sein, dass sie nicht genug Leistung bringen – diese laufen meist nur bei 1,2V – so kann es sein, dass die Uhr hier evt. nachgeht.