Letzte Aktualisierung am 22. Februar 2015 von Jungsi
Durch Zufall bin ich nun auch noch zu einem anderen wichtigen Computer der 8-bit Computergeschichte gekommen – den Schneider CPC6128 – diesen habe ich zusammen mit dem Grün Monitor „GT 65„, einem externen 3“ Diskettenlaufwerk und einem Stapel 3“ Disketten erhalten. Den Rechner konnte ich sofort testen – das externe Diskettenlaufwerk noch nicht – da hier das Verbindungskabel zum CPC fehlt.
Geschichte
Der Ursprung der Geräte ist England – dort wurden Sie von der Firma Amstrad produziert und vertrieben – für Deutschland übernahm die Firma Schneider den Vertrieb. Das erste Modell der Baureihe war 1984 der Schneider CPC464 mit 64kB Speicher. Dieser hatte ein integriertes Kassettenlaufwerk – das 3“ Diskettenlaufwerk (FD1) mit Controller (DDI1) war extra erhältlich. 1985 wurde der Rechner zum Computer des Jahres gewählt.
1985 kam dann das Modell CPC664 auf den Markt, welches eine leicht verbesserte Tastatur sowie ein internes 3“ Diskettenlaufwerk hatte. Nach kurzer Zeit kam bereits der Nachfolger CPC6128 (ebenfalls 1985) auf den Markt. Dieser hatte zusätzlich zu dem integrierten Diskettenlaufwerk nun 128kB RAM.
Der Rechner wurde meist in einem Paket mit dem Monitor verkauft – daher war der CPC preislich sehr aktiv. Der C64 war hier teurer, da das Diskettenlaufwerk als auch ein Monitor immer extra erworben werden mussten.
Technisch war der Schneider (Amstrad) auf der Höhe der Zeit und konnte mit dem Commodore 64 mithalten. Teilweise waren sie diesem sogar überlegen – bis auf das Fehlen der Hardware-Unterstützung für Sprites.
Nach dem Einschalten des CPC landet man direkt in dem im ROM enthaltenen Locomotive Basic. Durch den verwendeten Prozessor Z80, gab es auch eine Kompatibilität zum Betriebssystem CP/M 2.2 (64 kB) oder CPM/M 3.0 (128 kB) das per Diskette nachgeladen werden konnte.
Das 3“ Disketten-Format hatte sich nie durchsetzen können – durch die relativ geringe Verbreitung war auch der Preis der Disketten relativ hoch – so kosteten sie damals zwischen 7 und 20 DM. Die Disketten selbst waren doppelseitig und hatten eine Kapazität von 360 kB (180 kB je Seite). Da in den CPC’s Einzelkopflaufwerke verbaut wurden, mussten die Disketten auch physisch gedreht werden um die zweite Seite beschreiben zu können.
Für den Sound im CPC war ein AY-3-8912 Chip zuständig, dieser konnte 3-Kanal-Stereo-Sound erzeugen. Der gleiche Chip wurde u.a. auch im Atari ST verwendet.
Ungewöhnlich war die Stromversorgung des CPC gelöst. Der Rechner selbst hatte kein Netzteil oder einen direkten Stromanschluss. Für die Stromversorgung wurde der Monitor verwendet. Dazu kamen z.B. aus dem GT65 zwei Kabel – ein Kabel als Anschluss für den Monitor ein Kabel für die 5 Volt des Rechners – am CPC selbst war ein Kabel, das mit dem 12 Volt Eingang an der Vorderseite des Monitors verbunden wurde.
Dadurch ist es nicht so einfach den CPC mit einem RGB-Scart Kabel mit einem Fernseher zu verbinden, da ja der Schneider auch noch mit Strom versorgt werden muss 🙂
Hinweis: Bei meinem Modell hatte ich gleich mal das Problem das ich keine Diskette lesen konnte. Beim Zugriff auf die Disketten erhielt ich immer den Fehler „Bad Command“. Die Disketten waren soweit in Ordnung (am Sinclair ZX Spectrum +3 getestet) und der Verkäufer versicherte mir das es bei ihm auch noch geklappt hat. Als erstes vermutete ich mal den Antriebsriemen des CPC-Diskettenlaufwerks – dieses sah aber nach öffnen des Rechners noch sehr gut aus (war vermutlich schon mal gewechselt worden). Nachdem ich das Diskettenlaufwerk genauer untersucht hatte, sah ich einen „Metallstift“ mit Gewinde von dem eine Führung zum Schreib-Lesekopf ging. Weil die Führung nicht mehr richtig in dem Gewinde lag, konnte sich der Schreib- Lesekopf nicht mehr bewegen und erzeugte die o.a. Fehlermeldung. Ich denke das war dem Transport geschuldet. 🙂
Nachdem ich ein Verbindungskabel für das FD-1 zum CPC erhalten hatte, musste ich leider feststellen, das das Laufwerk nur Lesefehler am Bildschirm ausgab. Bisher konnte ich das Laufwerk nicht reparieren. Für Tips oder einen netten CPC-Spezialisten, der es evt. reparieren könnte, wäre ich dankbar. 🙂
Da ich mich vorher noch nie mit dem Schneider CPC beschäftigt hatte, ist das Neuland für mich – dem einen oder anderen Erlebnis werde ich bestimmt noch einen Artikel widmen. 🙂
Hallo Jungsi,
ich habe noch einen Schneider CPC6128 mit funktionierendem Laufwerk. Leider ist der Monitor nicht mehr funktionstüchtig. Somit ist der Computer für mich nicht mehr nutzbar.
Solltest Du Interesse haben, melde Dich bitte unter der angegebenen E-Mail-Adresse.
Tschüß
Jürgen
Hallo Jürgen,
danke für das Angebot – ich melde mich per E-Mail!
Grüße
Jungsi