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Retro: Sinclair QL – Diskettenlaufwerk

Letzte Aktualisierung am 9. Dezember 2023 von Jungsi

Sinclair QL Diskettenlaufwerk
Sinclair QL Diskettenlaufwerk

Nachdem ich vor einigen Jahren einen Sinclair QL mit zwei Diskinterfaces ersteigert hatte, habe ich mir nur mal vorgenommen diese auch zu nutzen. Durch Zufall bin ich dann auf einen Spezialisten in Belgien gestoßen (Danke Ben!), der noch Diskettenlaufwerke für diese Computer bastelt. Zusammen mit Rich Mellor haben wir dann herausgefunden welches Laufwerk benötigt wird. Das gelieferte Doppeldiskettenlaufwek macht einen sehr professionellen Eindruck und wird zusammen mit dem passenden Floppykabel und einem Netzteil geliefert. Die Laufwerke können DD Disketten mit 720kB beschreiben. Bei evt. vorhandenen HD Disketten kann zur Verwendung vorher das Diskettenloch mit einem Klebestreifen zugeklebt werden, dann können auch diese verwendet werden.

Der erste Test war schnell durchgeführt – das Diskinterface an die herausgeführte Speichererweiterung angeschlossen, das Floppykabel an das Interface angeschlossen und das Diskettenlaufwerk mit Strom versorgt. Das Ergebnis: beide Diskinterfaces sind erst Mal in Ordnung 🙂

Diskinterface mit weissem Anschluss:
XDISK WOLF-COMPUTER V1.00 © 1987

Sinclair QL Disk Interface Wolf Computer
Sinclair QL Disk Interface Wolf Computer

Diskinterface mit schwarzem Anschluss:
QDOS Disc Controller V1.16 © 1984

Sinclair QL Disk Interface QDOS
Sinclair QL Disk Interface QDOS
Sinclair QL Diskettenlaufwerk angeschlossen
Sinclair QL Diskettenlaufwerk angeschlossen

Grundsätzliche Befehle für die Laufwerke:
Inhalt anzeigen:
Der DIR Befehl zeigt eine Liste aller Dateien auf der Diskette an (außer auf einer neu formatierten)

dir flp1_

würde eine Liste der Dateien der Diskette in Diskettenlaufwerk 1 anzeigen.
Der DIR Befehl wird die Informationen in folgender Weise auf dem Bildschirm anzeigen:

Disketten Name
Freie/verfügbare Sektoren
Dateiname1
Dateiname2
......

Diskette formatieren:
Bevor eine Diskette das erste Mal verwendet wird, sollte sie einmal formatiert werden um sie nutzen zu können. Auf diese Weise kann man natürlich auch eine Diskette löschen!

format flp1_xxx

In diesem Beispiel ist flp1 das Diskettenlauferk 1 und xxx ist der Diskettenname (bis zu 10 Zeichen lang)
Wenn das Formatieren abgeschlossen ist, wird folgendes am Bildschirm angezeigt:

1440/1440

bei Diskettenlaufwerken, die in der Lage sind HD- oder ED-Disketten zu formatieren, würde 2880/2880 (für HD-Disketten) oder 6400/6400 (für ED-Disketten) angezeigt werden.
Die beiden Zahlen, die angezeigt werden, stehen für die brauchbaren Sektoren und die gesamten Sektoren.
Wichtiger Hinweis: Wenn eine Diskette formatiert wird, die schon Daten enthält, werden diese vollständig gelöscht. Benutze diesen Befehl mit Vorsicht!
Datei laden:
Man benutzt den LOAD Befehl um eine Basic Datei von der Diskette in den Speicher zu Laden.

LOAD flp1_xxx

In diesem Beispiel ist flp1 Diskettenlaufwerk 1 und xxx ist der Name der Datei, die geladen werden soll. Dateinamen können bis zu 36 Zeichen lang sein und jedes Zeichen auf der Tastatur enthalten. Wie bei Diskettennamen ist es sinnvoll die Dateien so zu benennen, dass der Name den Inhalt der Datei wiieder gibt.
Datei Speichern:
Der SAVE-Befehl wird verwendet, um Basic Programme auf Diskette zu speichern.

SAVE_flp1_xxx

Würde die Datei xxx auf Diskettenlaufwerk 1 speichern.
Es kann auch nur ein Teil der Datei gespeichert werden:

SAVE_flp1_xxx;20 TO 70

würde die Zeilen 20 bis 70 in eine Datei mit dem Namen xxx speichern. Man kann auch ab einer bestimmten Zeile bis zum Ende der Datei speichern:

SAVE_flp1_xxx 20 TO

Zeile 20 bis zum Ende speichern.
Datei Kopieren:
Der COPY Befehl wird verwendet um Dateien von einer Diskette auf eine andere Diskette zu kopieren

copy mdv1_xxx to flp1_xxx

die Datei xxx von Microdrive 1 auf Diskettenlaufwerk 1 kopieren
oder

COPY flp1_xxx to flp2_xxx

die Datei xxx von Diskettenlaufwerk 1 auf Diskettenlaufwerk 2 kopieren
Alles auf einmal kopieren:

WCOPY flp1_ TO flp2_

den gesamten Inhalt von der Diskette in Diskettenlaufwerk 1 auf die Diskette in Diskettenlaufwerk 2 kopieren.

Verzeichnis erstellen:
Der MAKE_DIR-Befehl wird verwendet um ein Verzeichnis zu erstellen.

MAKE_DIR "flp2_briefe"

auf der Diskette in Diskettenlaufwerk 2 ein Verzeichnis mit dem Namen „Briefe“ erstellen.

DIR flp2_

Würde nun anzeigen „briefe ->“. Das Zeichen „->“ bedeutet das „briefe“ ein Verzeichnis ist.

COPY flp1_xxx TO "flp2_briefe_xxx"

die Datei xxx von der Diskette in Diskettenlaufwerk 1 in das Verzeichnis „Briefe“ auf die Diskette in Diskettenlaufwerk 2 kopieren.

DIR flp2_briefe_

würde nun eine Datei anzeigen: „briefe_xxx“.
Datei Löschen:
Der DELETE-Befehl löscht eine Datei aus dem Verzeichnis der Diskette im angegebenen Diskettenlaufwerk

DELETE flp1_xxx

würde die Datei xxx von der Diskette in Diskettenlaufwerk 1 löschen.
Alles auf einmal löschen:

WDELETE flp1_

würde alles auf der Diskette in Diskettenlaufwerk 1 löschen

Jetzt habe ich mir die Frage gestellt, wie bringe ich die vielen Programme aus dem Internet auf den QL. Die Problematik ist nämlich, dass der PC nichts mit auf dem QL formatierten Disketten anfangen kann. In der anderen Richtung ist es genau so. Also bin ich bei meinen Recherchen auf einen interessanten Ansatz gestoßen: den Umweg über den QL Emulator QEmuLator für den PC. Auf dem Blog von Georg Basse bin ich auf eine Anleitung gestoßen – diese habe ich mit Hinweisen aus dem englischen QL-Forum noch etwas „überarbeitet“:
Was wird benötigt:

Was muss gemacht werden:

  • QEmuLator entpacken und installieren
  • am QL eine Diskette formatieren: format flp1_mydisk
  • Unzip entpacken
  • QEmuLator starten (Version mit „limited Features“ sollte reichen)
  • QEmuLator über das Menü -> QL -> Stop anhalten und über -> Memory -> 384 KB RAM den Speicher erhöhen – dann über -> QL > Start, den Emulator wieder starten

Dann vergibt man die Slots im unteren Bereich nach folgendem Prinzip:
1 = Diskettenlaufwerk A (Rechtsklick auf den Slot -> QDOS Floppy Disk -> A: )
2 = das Verzeichnis in das Unzip entpackt wurde (Rechtsklick auf den Slot -> Attach Directory)
3 = das Verzeichnis in dem die heruntergeladenen, gepackten Dateien liegen

q-EmuLator
QemuLator

In meinem Beispiel geht es um das gepackte Spiel „Packman“.
Die gepackten Programme, die heruntergeladen wurden müssen vor der Verwendung durch das Unzip Programm noch umbenannt werden!
Der „.“ in der Datei muss in ein „_“ geändert werden. Wenn die Datei also vorher packman.zip hieß muss sie nun packman_zip heißen.
Entpacken mit Angabe des Ziels:

EW flp2_UNZIP;'-d flp1_ flp3_packman_zip'
  • flp2_UNZIP → hier liegt das unzip Programm
  • flp1_ → hierhin soll entpackt werden
  • flp3_Packman_zip → das soll entpackt werden

!!Sollte die Meldung „out of memory“ oder ähnliches angezeigt werden, muss der QEmuLator nochmal neu gestartet werden – wenn es dann immer noch nicht klappt, geht’s nur noch mit der Vollversion des Emulators.

Übrigens! Wer Software für den QL sucht: eine große Fundgrube gibt es hier: QL Software Downloads und natürlich bei SellMyRetro

 Sinclair QL Diskettenlaufwerk
Sinclair QL Diskettenlaufwerk
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