Letzte Aktualisierung am 2. November 2023 von Jungsi
Das „RAM Turbo“ erschien 1984 (gebaut von RAM Electronics Ltd. oder auch Fleet Electronics – Preis 22,95 £) und wurde praktisch als Nachfolger und Ersatz für das offizielle Sinclair ZX Interface 2 entwickelt. Daher haben die beiden Geräte auch ähnliche Gehäuse.
Der ZX Spectrum hatte ja ursprüngliche keine Joystick Anschlüsse und verließ sich mehr auf die Tastatur. Um diesem Umstand zu begegnen, veröffentlichte Sinclair das Interface 2, welches 2 Joystick-Anschlüsse, einen durchgeschliffenen Interface Anschluss und einen ROM Cartridge Port hatte.
Hörte sich toll an, war aber in Wirklichkeit sehr eingeschränkt. Der durchgeschliffene Interface Anschluss war so modifiziert, das er nur mit dem Sinclair ZX Printer funktionierte. Die beiden Joystick Anschlüsse unterstützten weder das populäre Kempston noch das Protek Joystick Protokoll.
Der ROM Cartridge Anschluss arbeitete wie versprochen, aber da die Cartridges nur 16 kB Daten unterstützten und die meisten Sinclair ZX Spectrum Rechner mit 48 kB Speicher ausgeliefert (oder aufgerüstet) wurden, waren sie nicht sehr populär (aber heute werden sie zu Höchstpreisen auf eBay gehandelt 🙂 )
Nur ein Jahr später wurde das RAM Turbo veröffentlicht und nahm sich der beiden Hauptprobleme des Interface 2 an. Die Joystick Anschlüsse unterstützten Kempston (rechter Anschluss), Protek (linker Anschluss) und Sinclair Joystick Standards, wenn einer der vielen Joysticks mit 9 Pins entsprechend dem Atari 2600 verkabelt war. Wird der Knopf des Joystick während dem Einschalten gedrückt, gelangt man in den Protek „Cursor Modus“. Der durchgeschliffene Interface Anschluss war auch nicht eingeschränkt, sodass ziemlich alles angeschlossen werden konnte.
Die Modelle des RAM Turbo, die nach Dezember 1985 gebaut wurden haben einen Reset-Knopf an der Seite. !Hinweis! Lt. WOS-Forum funktioniert an diesem neueren Modell das DivIDE nicht.
Eine nette Idee bei diesem Interface finde ich auch, dass auf einer Seite eine Art „Ring“ ist – dieser passt genau über den Stromanschluss des Spectrum. Somit ist man gezwungen den Strom abzustecken, bevor man das Interface verwenden kann. Eine einfach aber wirkungsvolle Lösung um den Spectrum nicht zu beschädigen. Dadurch merkt man auch sofort, das es nicht am Spectrum +2A/B und 3 funktioniert – man bekommt den Stromstecker gar nicht an den Spectrum. 🙂
Ein wirklich gutes und durchdachtes Interface wie es schon Sinclair selbst hätte machen sollen (und 48 kB ROM Cartridges) – in Deutschland über Ebay eher selten zu finden. Besser auf den Englischen Ebay Seiten nachsehen.
Ich habe mir das zuerst garnicht durchgelesen. Aber da waren einige
Informationen dabei, die mir bisher völlig unbekannt waren. Bravo!