Stop Virus
Autor: PCnonogames
Jahr: 2021
System: Sinclair ZX Spectrum
Download / Demo
PCnonogames hat 2021 ein neues Spiel mit dem vielversprechenden Titel „Stop Virus“ herausgebracht. Die Entwickler haben sich einer originellen Idee angenommen, doch leider wirkt die Umsetzung eher wie ein Rückschritt im Vergleich zu Klassikern wie „Trashman: Crisis Time“ und „Code-112„. Die Wahl von AGDxMini als Entwicklungswerkzeug scheint in diesem Fall nicht optimal gewesen zu sein, auch wenn der Mut, neue Wege zu gehen, ohne Frage lobenswert ist. Trotz der gewohnt außergewöhnlichen Musik und einem interessanten Ansatz bleibt das Spiel hinter den Erwartungen zurück, ähnlich wie das ebenfalls mit dieser Engine entwickelte „Paintball 2048“. Die Vollversion kostet einen knappen Euro und eine spielbare Demo ist kostenlos erhältlich.
Die Story: Kampf gegen die Pandemie
Das Thema Pandemie bleibt ein Dauerbrenner – auch bei Spectrum-Spielen. In „Stop Virus“ schlüpfen wir in die Rolle von Wissenschaftlern, die einen Impfstoff entwickelt haben. Dieser muss jedoch gezielt eingesetzt werden, um wirksam zu sein. Unsere Aufgabe ist es, in 11 Levels alle Viren zu eliminieren und am Ende den „Big Boss“ zu besiegen, der sie regeneriert. Der Clou: Mit einer Spritze schießen wir Tropfen des Impfstoffs auf die Viren, um sie zu zerstören. Sobald ein Bereich virenfrei ist, öffnet sich die Tür zum nächsten Level.
Von Breakout bis Flipper: Inspirationen und Gameplay
Die Spielmechanik erinnert an Arcade-Klassiker wie „Breakout“ und „Flipper“. Tauscht man die Spritze gegen einen Schläger und die Impfstofftropfen gegen einen Ball, könnte man sich glatt in einem „Arkanoid“- oder „Krakout“-Klon wiederfinden. Doch leider erreicht „Stop Virus“ nicht die Qualität dieser Vorbilder. Barrieren, die an Flippertische erinnern, und die Aufgabe, den Impfstofftropfen zur Ausgangstür zu lenken, sind nette Ideen, die aber nicht optimal umgesetzt wurden.
Schwächen in Grafik und Steuerung
Eine der größten Schwächen des Spiels ist die Grafik. Die winzigen Sprites wirken veraltet und erinnern eher an „Space Invaders“ als an moderne Retro-Titel. Auch die Bewegung des Impfstofftropfens ist problematisch: Er scheint entweder zu schnell oder zu langsam zu sein, abhängig davon, wie viele Viren auf dem Bildschirm sind. Zudem fehlen präzise Winkel bei der Steuerung, was die Spielmechanik weiter beeinträchtigt.
Herausforderung und Spielspaß
Trotz der Mängel bietet „Stop Virus“ einige spannende Momente. Die ersten Levels sind relativ einfach, doch ab einem gewissen Punkt beginnen die Viren sich zu bewegen – und wenn sie die Spritze erreichen, ist das Spiel vorbei. Pro Level hat man fünf Spritzen, die man verliert, wenn man den Impfstofftropfen nicht trifft. In späteren Levels wird es kniffliger: Die Viren werfen Objekte, die ein Leben kosten können, aber zum Glück gibt es auch Boni wie zusätzliche Spritzen oder Impfstofftropfen, die den Spielfluss beleben.
Fazit
„Stop Virus“ ist ein Spiel, das unterhalten kann, aber es bleibt das Gefühl, dass es mehr Potenzial gehabt hätte. Die technischen Einschränkungen des verwendeten Tools scheinen eine wichtige Rolle gespielt zu haben, und das Endprodukt wirkt stellenweise übereilt fertiggestellt. Wer über die Schwächen hinwegsehen kann, findet ein kurzweiliges Spiel mit einer originellen Prämisse – doch Retro-Fans werden sich wohl wünschen, dass das nächste Projekt von PCnonogames sorgfältiger umgesetzt wird.