Selbst für die Handhelds von Watara existiert eine Flash-Card-Lösung. Von den insgesamt 66 offiziellen Spielen, die für die Gameboy-Imitation herauskamen, besitze ich bereits 34 in Cartridge-Form. Es stellt sich die Frage, ob es lohnenswert ist, die übrigen Spiele zu sammeln. Nur wenige davon sind von guter Qualität und einige wurden vakuumverpackt, was eine Demontage erfordert, um an das Spiel zu kommen. Die restlichen Spiele waren in einfachen Kartonschachteln verpackt. Die Preise auf Ebay für originalverpackte Module starten bei etwa 20 Euro.
Hier kommt A2-Heaven ins Spiel. Das kleine bulgarische Unternehmen hat sich dem Supervision angenommen und eine Flash-Karte entwickelt. Ich habe bereits Hardware für den Apple IIe dort erworben und war sehr zufrieden damit. Das Standardset ist inklusive Versand für 96 € erhältlich.
Ein 8 MB großer ROM-Speicher wird genutzt, der ein integriertes Auswahlmenü für Spiele beinhaltet. Dieses Menü umfasst alle Spiele, die kommerziell veröffentlicht wurden. Zusätzlich gibt es 8 freie Speicherplätze für eigene Programme und selbst entwickelte Spiele.
Mein Paket beinhaltet eine Cartridge in einer kleinen Ledertasche, eine kurze Bedienungsanleitung, den Flash-Programmer und einige Aufkleber. Der Nutzen der Ledertasche ist mir nicht ganz ersichtlich, jedoch stellt sie eine angenehme Zugabe dar. Weniger praktisch erscheint mir, dass die Buchse zum Anschließen des Programmers nur zugänglich ist, wenn das Karten-Gehäuse geöffnet wird. Zudem passen die Aufkleber nicht, da sie die Schrauben abdecken würden. Es gibt zwar Software für den Flasher auf der Homepage, aber keine Anleitung dazu – ich habe es dennoch ohne Anleitung bewältigt.
Nach dem Einlegen der Cartridge und dem Start des Supervision ertönt eine Begrüßungsmelodie, anschließend erscheint das Menü. Im oberen Bildschirmbereich sind die Spiele in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, die mit dem Steuerkreuz durchgeblättert werden können – ein seitenweises Blättern ist nicht vorgesehen. Mit dem D-Pad nach rechts gelangt man zu den Benutzerinhalten.
Im unteren Bildschirmbereich sind Informationen über die Dateigröße, den Publisher und das Erscheinungsjahr zu finden, ergänzt durch ein kleines Bild des Titelbildschirms des Spiels in der unteren rechten Ecke.
Zusätzlich gibt es einige Extras: Am Ende der Liste befinden sich zwei 2-in-1-Karten, die zwar die gleichen Spiele wie die vorherige Liste enthalten, aber über das Originalmenü zugänglich sind. Die Originalgrafik, die beim Einsatz des Supervision mit dem TV-Link erscheint, ist ebenfalls verfügbar. Abschließend wird der ‚Wataratest‘ angeboten, der entwickelt wurde, um die Funktionsfähigkeit des Handhelds zu überprüfen. Dafür sind verschiedene Diagnosetests verfügbar, die das D-Pad, die Tasten, den Bildschirm und das Scrollen testen.
Obwohl keine Anleitung vorliegt, ist die Bedienung des Flashers ziemlich einfach. Man steckt das eine Ende des beiliegenden Kabels in die Buchse, während der andere kleinere Stecker oben rechts an die Platine der Cartridge angeschlossen wird. Auf der anderen Seite des Flashers gibt es einen Anschluss für ein Micro-USB-Kabel, das mit dem Computer verbunden wird. Unter Windows 11 war keine Installation eines zusätzlichen Treibers notwendig.
Danach lässt sich das Programm Watara User Flash öffnen. Es ermöglicht, Spiele im UF2-Format für User Game 0 – 7 auszuwählen und sie dann mit der „Flash“-Option in den Speicher zu laden.
Eine weitere Option ist der Superpico Watara Vision, eine Cartridge, die jeweils nur ein Spiel aufnehmen kann. Man verbindet das Modul über ein USB-Kabel mit dem PC, wo es als Laufwerk erkannt wird. Anschließend kopiert man das Spiel im UF2-Format auf dieses Laufwerk.
Links
Watara Supervision (a2heaven.com)
GitHub – zwenergy/Superpico: A Raspberry Pi Pico-based Supervision Flash Cart
Fazit
Es ist beeindruckend, welchen Einsatz und welche Hingabe A2heaven in diese Cartridge investiert hat. So kann jeder die Spiele für dieses System ausprobieren, ohne die einzelnen Cartridges erwerben zu müssen.