Zum Inhalt springen

Tiger Electronics LCD-Spiele [Tiger]

Tiger Electronic LCD-Spiele
Tiger Electronic LCD-Spiele

Die 1980er- und 1990er-Jahre waren eine goldene Ära für tragbare Spiele. In dieser Zeit erlangte Tiger Electronics, ein US-amerikanisches Unternehmen, große Bekanntheit mit seinen LCD-Handheld-Spielen. Gegründet 1978 von Randy Rissman und Roger Shiffman, startete Tiger Electronics zunächst mit Lerncomputern und elektronischen Spielzeugen. Mit der Einführung der LCD-Handhelds wurde das Unternehmen zu einem Synonym für erschwingliches Gaming für unterwegs.

Tiger-Handhelds: Einfach, aber effektiv

Die Tiger-LCD-Handheld-Spiele – die ersten erschienen 1987 – waren kompakt, batteriebetrieben und jedes Gerät war auf ein einziges Spiel ausgelegt. Die Bildschirme waren statisch, mit fest vorgezeichneten Elementen, die durch beleuchtete Bereiche des LCDs animiert wurden. Trotz ihrer Einfachheit hatten sie eine enorme Anziehungskraft, vor allem durch die Lizenzierung bekannter Marken wie Jurassic Park, Power Rangers oder Street Fighter. Diese Lizenzen machten Tiger-Handhelds besonders beliebt bei Kindern und Jugendlichen.

Die Hardware der Handhelds war minimalistisch. Jedes Gerät hatte spezifische Chips, die auf ein einzelnes Spiel programmiert waren. Typische technische Merkmale der Tiger-Handhelds waren:

  • Prozessor: Oft verwendete Tiger einfache 4-Bit-Mikrocontroller von Unternehmen wie Sharp oder NEC.
  • Speicher: Der Speicher war integriert und enthielt die Logik des Spiels sowie die Anweisungen für die Anzeige.
  • Anzeige: Die LCDs waren monochrom und boten keine Pixelgrafik im modernen Sinn. Stattdessen bestand die „Animation“ aus vorgefertigten Elementen, die nacheinander beleuchtet wurden.
  • Sound: Ein einfacher Piezo-Lautsprecher sorgte für piepsende Soundeffekte, die das Gameplay unterstützten.

Diese einfache Technologie machte die Handhelds erschwinglich und für viele Familien zugänglich.

Vier Klassiker aus meiner Sammlung

Paperboy

Dieses Spiel basiert auf dem Arcade-Klassiker von Atari. Du übernimmst die Rolle eines Zeitungsjungen, der Zeitungen an die Haustüren der Kunden ausliefern muss. Dabei gilt es, Hindernissen wie Hunden und Autos auszuweichen. Trotz der begrenzten Darstellung fängt das Spiel den chaotischen Charme des Originals gut ein.

Paperboy
Paperboy

Inspector Gadget

Inspiriert von der gleichnamigen Zeichentrickserie, lässt dich dieses Spiel in die Rolle des tollpatschigen Inspektors schlüpfen. Mithilfe seiner ikonischen Gadgets wie dem Helikopterhut und dem ausziehbaren Arm bekämpfst du die Schergen von Dr. Claw. Für Fans der Serie ist dieses Spiel ein besonderes Highlight.

Spettore Gadget
Spettore Gadget

Hang-On

Basierend auf Segas Motorradrennspiel, bringt dieses Handheld den Nervenkitzel des Rennsports in kompakter Form. Ziel ist es, innerhalb eines Zeitlimits die Ziellinie zu erreichen und dabei anderen Fahrern auszuweichen. Die Geschwindigkeit wird durch schnelle Abfolgen von statischen LCD-Elementen simuliert – ein simples, aber effektives Konzept.

Hang-On
Hang-On

Star Wars: Imperial Assault

In diesem Spiel trittst du gegen die Streitkräfte des Imperiums an. Mit Rebellenfahrzeugen und Charakteren kämpfst du gegen AT-ATs und Sturmtruppen. Das Spiel bietet klassische Star Wars-Action und war ein Muss für Fans der Saga. Eine Besonderheit war die Figur von Darth Vader, die am oberen Rand in Halterung befestigt war und als „Joystick“ beim D-Pad eingesetzt werden konnte.

Star Wars - Imperial Assault
Star Wars – Imperial Assault

Technik und Design

Die Tiger-Handhelds nutzten einfache, aber durchdachte Technik. Das Herzstück war ein Mikrocontroller, der die Spielmechanik und die Steuerung der LCD-Elemente regelte. Da jedes Gerät nur ein Spiel enthielt, war die Hardware speziell darauf zugeschnitten, die jeweilige Spielerfahrung optimal zu unterstützen. Die Bildschirme waren zwar limitiert, boten aber genug, um ikonische Charaktere und Szenen darzustellen. Der minimale Energieverbrauch der Komponenten sorgte dafür, dass die Geräte mit wenigen Batterien auskamen und über viele Stunden spielbar waren.

Vermächtnis

Mit dem Aufkommen moderner Handheld-Konsolen wie dem Game Boy verloren die Tiger-LCD-Spiele an Popularität. Dennoch hinterließen sie eine bleibende Erinnerung bei Millionen von Spielern weltweit. Heute sind sie begehrte Sammlerstücke und ein faszinierender Einblick in die Geschichte des tragbaren Gamings. Für Retro-Enthusiasten wie mich sind sie ein unverzichtbarer Teil der Sammlung.

Hast du eigene Erinnerungen an Tiger-Handhelds? Teile sie gerne in den Kommentaren!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert