Valley of Rains
Autor: ZOSYA entertainment
Jahr: 2019
Rechner: Sinclair ZX Spectrum 128K
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Valley of Rains war eines der Highlights im Jahr 2019 auf dem Sinclair Spectrum.
Das Spiel hat Ähnlichkeiten mit Savage aus dem Jahr 1988, das von Firebird veröffentlicht wurde und ist somit auch als einfache Hommage an eben dieses entwickelt worden.
Die Geschichte, die durch das Intro erzählt wird, ist nicht sehr aufschlussreich, immerhin erfährt der Spieler aber, dass er eine Art Heldin steuern darf. Sobald der Kampf in einem Wald beginnt, kommen sofort seltsame Tiere auf den Spieler zu. Werden diese berührt, wird etwas von der Energieleiste abgezogen. Ist die Energieleiste aufgebraucht, ist auch eines der drei Leben weg. Es lässt sich aber sowohl die Energieleiste als auch die Leben durch Items auffüllen.
Jeder der acht Level hat ein Zeitlimit zum Beenden, also heißt es rennen, als gäbe es kein Morgen. Leider fehlt dadurch die Zeit die Grafiken ausführlich zu bewundern, da es gilt es keine Zeit zu verlieren.
Es gibt viele Power-Ups, die während des Spiels verfügbar sind, von tödlicheren Waffen, defensiven Schilden bis hin zu zusätzlicher Zeit und Energie. Die vielen Feinde und Hindernisse machen es schwierig einen sauberen Schuss abzugeben. Daher gilt es den Schaden zu minimieren und die Energie mit den Blumen, die am Wegesrand gepflückt werden können, wieder etwas aufzufüllen.
Im oberen Teil des Bildschirms befinden sich die Informationen:
– links: verbleibende Zeit
– Mitte: Anzahl der Leben und Energieleiste
– rechts: Punktezahl
Valley of Rains bietet aber auch Abenteuer-Elemente. Um in die nächste Ebene zu gelangen, gilt es in der Regel ein Objekt zu sammeln. Es kann ein Schlüssel sein, es kann ein Hebel sein, der es z.B. erlaubt Statuen zu drehen (Level 4), oder auch etwas anderes. Es ist wichtig, auf die Elemente der Level zu achten, da manchmal leicht ein Item oder auch Tier übersehen wird und am Schluss sind die Tore in den nächsten Level verschlossen.
Steuerung
Sinclair-/Kempston-Joystick, Tastatur
Fazit
Die Grafik dürfte mit zum Besten zählen, das es bisher auf dem Spectrum zu sehen gab.
Als Beispiel dienen die Sümpfe im dritten Level mit Reflexionen im Wasser und dem Parallax-Effekt, der eine Umgebung schafft, die auf dem Spectrum schwer vorstellbar ist. Es scheint unglaublich, wie so viel in so wenig Speicherplatz gepackt werden kann.
Man könnte auch meinen, dass die Entwickler all ihre Bemühungen in die Optik und den Sound gesteckt haben, zum Nachteil des Gameplays. Im Grunde war dies das Hauptproblem vieler z.B. spanischer Spiele der späten 80er und frühen 90er Jahre, die zwar große und sehr schöne Grafik präsentierten, aber das Gameplay vernachlässigten. Außerdem war der Schwierigkeitsgrad fast immer zu hoch, was oft zu Frustration führte und die Spieler dazu veranlasste, das Spiel abzubrechen. Dies ist in Valley of Rains nicht der Fall, da der Schwierigkeitsgrad sich nicht zu hoch anfühlt, aber trotzdem zu leicht ist. Immerhin bin ich im ersten Versuch bis in den zweiten Level gekommen – das passiert mir nicht oft 😉
Im Grunde entsteht das Gefühl, dass der Spieler den Charakter und den Handlungsverlauf kontrollieren, was in anderen Spielen oft nicht der Fall war.
Dieses Spiel ist also ein grandioses visuelles Spektakel, und es ist kein Zufall, dass es den Yandex Retro Games Battle 2019-Wettbewerb gewonnen hat, sowohl auf der Seite der Jury als auch die Abstimmung der Spieler.