Letzte Aktualisierung am 11. April 2025 von Jungsi

Der ZX Evolution ist keine „alte Maschine“, führte aber die stolze Tradition des Sinclair ZX Spectrum in das 21. Jahrhundert. Es ist ein Computer basierend auf dem Z80 Prozessor und ist mit dem Spectrum und Geräten, die dem Spectrum ähneln, wie z. B. dem russischen Pentagon kompatibel. Es ist weder ein Emulator noch ein 100 % Ersatz für einen richtigen Spectrum. Die Bezeichnung lautet „Hobby Computer“. Der Spaß kann darin bestehen, einen eigenen Joystick-Anschluss dafür zu basteln oder es kann auch versucht werden, den ganzen Computer neu zu „schreiben“. Natürlich kann auch einfach ein Spiel gespielt oder Demos angesehen werden. Die Grundlage bildet aber ein zum Spectrum kompatibler Rechner.
Es können Spiele und Software in den vom Spetrum bekannten Formaten TAP, TRD und SCL verwendet werden und als Speichermedium steht eine SD-Karte zur Verfügung.
In dem Paket, das ich vor einigen Jahren über Umwege (vielen Dank an Bernhard alias „LUTZ“) aus Russland erhalten habe, war die Platine, eine knappe Anleitung, Aufkleber für eine Tastatur und ein paar ATARI-Aufkleber. Der Rest musste selbst besorgt werden.
Was wird also noch benötigt:
– Stromversorgung
– VGA-Monitor 50Hz und ein VGA Kabel – als Alternative kann auch ein RGB-Monitor verwendet werden, passendes Kabel vorausgesetzt
– PS/2 Tastatur und evtl. auch eine Maus
– SD-Karte

Leider passt die Platine nur schwer in ein Sinclair-Gehäuse (am ehesten noch in ein modifiziertes +2 Gehäuse), dafür aber optimal in ein Mini-ITX Gehäuse mit einem Netzteil. Meine Wahl fiel auf das Antec ISK-110 Vesa – klein, handlich und gut zu öffnen. Ich hatte mir gleich eine zum ZX-Evolution passende Blende für die Rückseite bestellt.
Zusätzlich zu den normalen PS/2 Anschlüssen für Tastatur und Maus, hat der ZX Evolution auch Pins für Spectrum kompatible Tastatur und Joysticks. Wird die Maus mit alter Software benutzt, funktioniert sie als Kempston-Maus. Daneben ist ein Audio-Ausgang für Sound, und an dem vorhandenen Audio-Eingang können auch mit einem richtigen Kassettenrekorder Programme geladen werden. Ob der RS232-Anschluss wie der RS/MIDI Port des Spectrum arbeitet, ist mir ungünstigerweise nicht bekannt. Ebenfalls mit „onboard“ ist ein Disk-Interface, das mit TR-DOS (Beta-Disk) kompatibel ist. Daneben gibt es einen Festplattenanschluss und eine Real Time Clock (RTC). Als Videoausgang dient ein VGA-Anschluss – wer basteln will, kann sich auch einen RGB-Anschluss erstellen.
Der „Prozessor“ kann in drei Modi arbeiten – Z80 3.5 MHz (klassischer Modus) / 7 MHz (Turbo Modus ohne CPU Wartezyklen) / 14MHz (Mega Turbo mit CPU Wartezyklen). Dabei wird er von 4 MB RAM und 512 KB ROM unterstützt.
Als Sound steht AY, Beeper und Covox zur Verfügung
Benutzung
Nach dem ersten Einschalten war ich etwas „überfordert“. Der Bildschirm ist mit zahlreichen Optionen und Tastaturkürzeln gefüllt. 🙂 Für den normalen Anwender sind nur ein paar Sachen von Bedeutung. Links sind einige Einstellungen, rechts ist das Hauptmenü. Mit F12 (Reset) kommt man immer wieder dorthin zurück. Der EVO Boot Service Bildschirm ist nicht der einzige Boot-Bildschirm, da das abhängig davon ist, was mit „G. RESET“ eingestellt wurde. Wenn 0 zusammen mit RESET (F12) gedrückt wird, erscheint wieder der ursprüngliche EVO Reset Service. Übrigens kann der Start-Bildschirm auch mit der Maus bedient werden.

Ganz einfach ist das Laden von TAP-, TRD- oder SCL-Dateien von einer eingelegten Speicherkarte. „F.File browse“ auswählen – TAP-Dateien können sofort aus der Liste gestartet werden, TRD- und SCL-Dateien benötigen die „TR-DOS boot“ Option (Taste Z) nachdem das Image ausgewählt wurde.
Wird im Hauptmenü I bzw. U gedrückt, wird der Spectrum im 48k- bzw. den 128k-Modus gestartet. Mit W (CPU frequency) kann der Turbo-Mode gewählt werden, mit 3.5MHz, 7MHz oder 14MHz CPU-Geschwindigkeit.
Anschluss Kempston-Joystick
Damit bei Spielen nicht nur die Tastatur leiden muss, kann auch ein Joystick verwendet werden, der zum Atari-Standard kompatibel ist. Davor ist aber erst etwas Basteln angesagt, da der Anschluss nicht direkt als Buchse zur Verfügung steht. Auf der Platine befindet sich eine Steckerleiste (IDC 20-polig) an der die Signale zur Verfügung stehen. Für den am weitesten verbreiteten Kempston-Joystick stehen die PINS 15–20 auf der Leiste zur Verfügung. Diese müssen passend mit einer 9-poligen Buchse verbunden werden, an die der Joystick angeschlossen wird. Hier die entsprechende Tabelle, wie die PINS zugeordnet sind:
Atari | ZX Evolution Kempston | Beschreibung |
1 | 18 | oben |
2 | 19 | unten |
3 | 16 | links |
4 | 17 | rechts |
5 | ||
6 | 20 | Knopf 1 |
7 | +5 V | |
8 | 15 | GND |
9 |
Tips & Tricks
– Laden von SCL-DiskImages (z. B. Ghouls & Ghost 128k = GHGHSTSB.SCL)
Eine SCL-Datei kann nur in der RAM-Disk gemountet werden. Der Inhalt der SCL-Datei wird tatsächlich in die RAM-Disk extrahiert und nicht direkt gemountet wie TRD-Dateien.
Wähle das „Virtual Drive“ (RAM Disk) mit „Y“ in ERS vor dem Mounten. Hier gilt das Gleiche für das Verstecken eines tatsächlichen Laufwerks, wenn das Laufwerks-Label gleich ist. Das Kopieren in eine SCL-Datei ist natürlich nicht dauerhaft, da eine RAM-Disk verwendet wird. Das Kopieren von Daten zwischen zwei SCL-Dateien ist nicht möglich, da es nur eine RAM-Disk gibt.
Wenn die Datei gemountet wurde, lässt man sich mit V (View) den Inhalt anzeigen und kann dann ein Programm starten.
– Uhrzeit einstellen
-> Service -> Edit Cmos
– Beeper Sound funktioniert nicht
evtl. wurde Numlock gedrückt – das schaltet um zwischen Tape und Beeper-Modus
– HDD verwenden
1) formatiere sie mit FAT32
2) kopiere einige *.trd, *.scl Disketten-Images darauf
3) starte die Datei vom „File Browser“
Wie kann ich eine TRD- oder eine SCL-Datei schreiben?
Ich nehme an, das echte Laufwerk ist A: wie in meinem Setup.
Um eine Diskette zu formatieren, wechsle zu „EVO ProfROM“ und verwende von dort aus das BetaDOS oder das Magic Button Menü.
Meiner Erfahrung nach funktioniert es besser als die emulierte Beta in EVO DOS. Du kannst zum ERS zurückkehren, wenn du beim Zurücksetzen „0“ drückst.
Das Kopieren auf oder von einer TRD-Datei kann erledigt werden, wenn sie in ERS eingebunden sind. Wähle die Laufwerkbeschriftung, auf der du es mountest, in einer Weise aus, die sich von der Bezeichnung des echten Diskettenlaufwerks unterscheidet. Andernfalls versteckt die angehängte TRD die echte Diskette.
Verwende dann die Anweisungen aus dem Beta128-Handbuch im Abschnitt „8.3 Doppellaufwerkkopie und -sicherung
CODE: SELECT ALL
COPY „a:FILENAME“,“b:FILENAME“ zum Kopieren eines Basic-Programms von B: nach A:.
COPY „a:FILENAME“,“b:FILENAME“ CODE zum Kopieren einer Daten-Datei oder eines Maschinen-Code Programms.
Beachte, dass das Kopieren auf eine gemountete TRD-Datei in voller Größe permanent ist, der neue Inhalt verbleibt in der TRD-Imagedatei auf der SD-Karte.
Du kannst auch zwischen zwei TRD-Imagedateien kopieren, wenn sie auf zwei verschiedenen Laufwerklabels gemountet sind.
Jumper 8 = NMI
Links
http://nedopc.com/zxevo/zxevo_eng.php
http://nedopc.com/zxevo/zxevo_user_manual_revc_eng.pdf
Demos: http://www.pouet.net/prodlist.php?platform[]=ZX%20Enhanced
http://oldmachinery.blogspot.de/2012/11/zx-evolution.html
https://www.facebook.com/zxatmevolution
http://speccy-live.untergrund.net/2014/07/ulaplus-finally-on-your-speccy/
http://forum.tslabs.info/viewtopic.php?f=31&t=577